Das Terrornetzwerk Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel (AQAP) hat zum Heiligen Krieg in Mali aufgerufen. „Es ist eine Pflicht für jeden fähigen Muslim, die Muslime in Mali zu unterstützen“, forderte das AQAP-Scharia-Komitee in einer Erklärung.
Dies berichtete das auf die Überwachung islamistischer Internetseiten spezialisierte US-Unternehmens SITE vom Dienstag. Den „Ungläubigen“ zu helfen, komme „Abtrünnigkeit“ gleich. AQAP wird von US-Beamten als gefährlichster Al-Kaida-Ableger eingestuft.
Der Aufruf zum Dschihad erfolgte nur wenige Tage, nachdem die Dschihadisten in der malischen Stadt Gao begonnen hatten, den internationalen Truppen Widerstand zu leisten und erstmals Selbstmordanschläge verübten.
Frankreich hatte vor einem Monat eine Militäroffensive mit der malischen Armee gestartet, um die radikalen Islamisten im Norden des Landes an einem weiteren Vormarsch in Richtung Süden zu hindern. Dabei stiessen die Soldaten auf praktisch keinen Widerstand, bis die Rebellen vor wenigen Tagen schliesslich in Gao mit einer Gegenoffensive begannen.
Malische Regierungstruppen und Soldaten aus Niger patrouillierten am Dienstag in den Strassen von Gao und nahmen sporadisch Festnahmen vor. Bis auf die Patrouillen wirkte die Stadt verlassen. Die Sicherheitskräfte entdeckten täglich Lager mit Sprengsätzen und Munition, hiess es aus malischen Sicherheitskreisen.