Al-Nusra-Chef will aus Syrien keine Angriffe auf den Westen starten

Der Chef der Al-Nusra-Front, Abu Mohammed al-Scholani, will nach eigenen Angaben aus Syrien keine Angriffe auf den Westen starten. Die Al-Nusra-Front habe «Anweisungen», Syrien nicht als Stützpunkt zur Verübung von Angriffen auf den Westen oder Europa zu nutzen.

Im Einsatz gegen Assad: Kämpfer der Al-Nusra-Front in Syrien (Archiv) (Bild: sda)

Der Chef der Al-Nusra-Front, Abu Mohammed al-Scholani, will nach eigenen Angaben aus Syrien keine Angriffe auf den Westen starten. Die Al-Nusra-Front habe «Anweisungen», Syrien nicht als Stützpunkt zur Verübung von Angriffen auf den Westen oder Europa zu nutzen.

Der gegenwärtigen Krieg soll nicht beschmutzt werden, sagte ein vermummter Mann, bei dem es sich laut Al-Dschasira um al-Scholani handelte, in einem Interview mit dem katarischen Fernsehsender. Von ihm waren nur ein Schal, ein Hemd und gestikulierende Hände zu sehen.

Die islamistische Al-Nusra-Front kämpft in Syrien gegen die Truppen von Staatschef Baschar al-Assad und die mit ihm verbündete libanesische Hisbollah-Miliz. «Unsere Mission in Syrien ist der Sturz des Regimes, seiner Symbole und Verbündeten wie die Hisbollah», sagte al-Scholani. Wenn die USA die Al-Nusra-Front jedoch weiterhin angriffen, seien auch Gegenangriffe möglich.

Der Interviewte sagte, alle Optionen seien «offen. Jeder hat das Recht auf Selbstverteidigung.» Er warf den USA vor, sich mit Assads Regierung über die Nutzung des syrischen Luftraums für ihre Luftangriffe abzustimmen. «Amerika stützt das Regime», sagte al-Dscholani. Eine US-geführte Militärkoalition fliegt seit September Angriffe auf Dschihadisten in Syrien. Die meisten Einsätze richten sich allerdings gegen den Al-Nusra-Rivalen Islamischer Staat (IS).

Wichtige Siege im Nordwesten

In den vergangenen Monaten hatte ein Rebellenbündnis unter der Führung der Al-Nusra-Front eine Reihe wichtiger Siege in Syriens Nordwesten eingefahren. Diese könnten die Eroberung von Gebieten ermöglichen, in denen die muslimische Minderheit der Alawiten wie auch Christen leben. Al-Dscholani sagte dazu in dem Interview: «Wenn die Alawiten ihre Religion und Baschar al-Assad aufgeben, werden wir sie beschützen.» Die Christen könnten unter der Führung von Al-Nusra in Frieden leben, fügte der Islamistenanführer hinzu.

Al-Dscholani hatte Al-Dschasira bereits 2013 ein Interview gegeben. Die nun ausgestrahlten Äusserungen waren der erste von zwei Teilen des neuen Interviews.

Nächster Artikel