Ägyptens Armeechef Abdel Fattah al-Sisi hat am Mittwoch offiziell seine Kandidatur bei der anstehenden Präsidentschaftswahl angekündigt. Er lege dafür seinen Posten als Armeechef und seine Regierungsämter nieder, erklärte er bei einer Ansprache im Fernsehen.
Der Verfassung zufolge ist eine Kandidatur für das Amt des Staatschefs nur einem Zivilisten erlaubt. Al-Sisi gilt als klarer Favorit der für den Frühling vorgesehenen Wahl.
Er hat bereits mehrfach seine Bereitschaft zur Präsidentschaftskandidatur erklärt. Nach der Regierungsumbildung Anfang März blieb er jedoch zunächst als Verteidigungsminister und stellvertretender Ministerpräsident im Amt.
In der Fernsehansprache erklärte der scheidende Militärchef, er werde als Präsident „keine Wunder“ bewirken können, aber alles tun, um dem Land Sicherheit, Stabilität und Hoffnung zu bringen.
Al-Sisi legte auch seine Ämter als Vize-Ministerpräsident und Verteidigungsminister nieder. Als möglicher Nachfolger in diesen Positionen wurde in Kairo der bisherige Generalstabschef Sedki Sobhi genannt.
Al-Sisi spielte beim Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi im Juli 2013, bei der Installierung einer Übergangsregierung und der Verfolgung der Mursi-Anhänger die entscheidende Rolle.
Als wichtiger Test für ihn galt ein Referendum über die überarbeitete Verfassung im Januar. Die Verfassung wurde mit breiter Mehrheit angenommen – allerdings hatten sich nur 39 Prozent der Wahlberechtigten beteiligt.