Al-Sisi verteidigt Urteile gegen Al-Dschasira-Journalisten

Die internationale Entrüstung über die Verurteilung mehrerer Al-Dschasira-Journalisten zu mehrjährigen Haftstrafen lässt Ägyptens Präsidenten al-Sisi kalt. Er verteidigte die Urteile in einer TV-Ansprache.

Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi bei einer Rede in Kairo (Bild: sda)

Die internationale Entrüstung über die Verurteilung mehrerer Al-Dschasira-Journalisten zu mehrjährigen Haftstrafen lässt Ägyptens Präsidenten al-Sisi kalt. Er verteidigte die Urteile in einer TV-Ansprache.

Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi hat die international kritisierten Urteile gegen mehrere Journalisten des arabischen Senders Al-Dschasira verteidigt. Die Entscheidungen der Justiz sollten respektiert werden, sagte al-Sisi.

«Wir sollten die Entscheidungen der Justiz nicht kommentieren, auch wenn andere sie nicht verstehen», sagte al-Sisi am Dienstag bei einer im Fernsehen übertragenen Ansprache. Die Regierung werde sich nicht «in die Belange der Judikative» einmischen.

Weisses Haus appelliert vergeblich

Das Weisse Haus und die australische Regierung forderten Kairo auf, die Verurteilten zu begnadigen. Dies ist nach Angaben von al-Sisis Büro aber erst möglich, wenn die Urteile rechtskräftig sind.

Wegen vermeintlicher Unterstützung der Muslimbrüder waren zahlreiche Journalisten des arabischen Senders Al-Dschasira in Ägypten am Montag zu mehrjährigen Gefängnisstrafen verurteilt worden.

Neben vier weiteren Angeklagten wurden der australische Journalist Peter Greste, der ägyptisch-kanadische frühere Al-Dschasira-Bürochef Mohammed Fadel Fahmi und der Ägypter Baher Mohammed zu je sieben Jahren verurteilt. Mohammed erhielt eine zusätzliche dreijährige Haftstrafe. Zwei Inhaftierte wurden freigelassen.

Internationale Entrüstung

Elf weitere Journalisten wurden in Abwesenheit zu je zehn Jahren Gefängnis verurteilt, darunter zwei Briten und eine Niederländerin.

Die Entscheidungen des Gerichts sorgten international für Entrüstung. Frankreich, Grossbritannien und die Niederlande bestellten den ägyptischen Botschafter ein. Weltweit protestierten am Dienstag Journalisten gegen die Urteile.

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