Albanien ist jetzt ein offizieller Beitrittskandidat der Europäischen Union. Die Europaminister der EU sprachen am Dienstag in Luxemburg Albanien den Kandidatenstatus zu, forderten aber weitere Reformanstrengungen von dem Land.
Die Entscheidung sei «eine Anerkennung bisheriger Reformanstrengungen», aber auch eine «Ermunterung zu mehr Reformen», erklärte EU-Erweiterungskommissar Stefan Füle über den Kurznachrichtendienst Twitter.
Zum von Albanien gewünschten EU-Beitritt sagte der deutsche Aussen-Staatsminister Michael Roth: «Es gibt überhaupt keinen Automatismus, das ist jetzt kein Selbstläufer.»
Es gebe einen positiven Bericht der EU-Kommission über Reformen in Albanien. «Ohne demokratische Strukturen, ohne stabile Rechtsstaatlichkeit, ohne Unabhängigkeit der Medien und Justiz sowie ohne eine konsequente Korruptionsbekämpfung kann es keine Mitgliedschaft in der Europäischen Union geben.»
In der Vergangenheit habe es sich bewährt, Balkanstaaten eine klare Beitrittsperspektive zu geben und damit demokratische Veränderungen zu bewirken.