Aldo Schellenberg wird neuer Luftwaffenkommandant

Aldo Schellenberg wird neuer Kommandant der Luftwaffe. Der 54-Jährige folgt Anfang nächsten Jahres auf Markus Gygax, der in Pension geht. Von ihm übernimmt er nicht nur die Luftwaffe, sondern auch das schwierige Dossier Kampfjet-Beschaffung.

Aldo Schellenberg (l.) und Ueli Maurer (Bild: sda)

Aldo Schellenberg wird neuer Kommandant der Luftwaffe. Der 54-Jährige folgt Anfang nächsten Jahres auf Markus Gygax, der in Pension geht. Von ihm übernimmt er nicht nur die Luftwaffe, sondern auch das schwierige Dossier Kampfjet-Beschaffung.

Verteidigungsminister Ueli Maurer zeigte sich am Mittwoch vor den Bundeshausmedien überzeugt, mit Schellenberg einen fähigen Kommandanten für die „nächsten schwierigen Jahre“ gefunden zu haben. Zwar sei die Kampfjet-Beschaffung ein Geschäft der Politik. Es werde aber auch Aufgabe von Schellenberg sein, den Gripen zu verkaufen.

Dass sich die Luftwaffe ein anderes Kampfflugzeug gewünscht hätte, ist ein offenes Geheimnis. Von Gygax selber unterzeichnete Evaluationsberichte hatten den Gripen für verschiedene Aufgaben als ungenügend bewertet. Schellenberg seinerseits wich der Frage aus, wie er sich zum Typenentscheid stelle, und verwies auf die „Kultur der Loyalität“ in der Luftwaffe.

Anders als sein Vorgänger ist Schellenberg kein Luftwaffen-Pilot. Laut Maurer ist das aber nicht aussergewöhnlich. Die Luftwaffe sei immer wieder von Leuten geführt worden, die selber nicht Piloten gewesen, aber in der Luftwaffe gross geworden seien. Schellenberg hatte die Leichte Fliegerabwehr Lenkwaffenabteilung 12 kommandiert, bevor er Kommandant der Gebirgsinfanteriebrigade 12 und Anfang dieses Jahres dann Chef des Armeestabs wurde.

Bundesrat setzt auf Zahlmeister

Ein Kommandant müsse nicht jedes Detail kennen, sagte Maurer. Er müsse führen und kommandieren können. Und: „Er muss wissen, wie man eine Luftwaffe bezahlt.“ Wiederholt strich der Bundesrat die Wirtschaftskompetenz des promovierten Wirtschaftswissenschafters Schellenberg hervor.

Die betriebswirtschaftliche Seite sei wichtig. „Wir stehen unter ständigem Spardruck“, sagte Maurer. Zudem müssten in den nächsten Jahren sämtliche Fliegerabwehrsysteme ersetzt werden, was ebenfalls grosse Investitionen nötig mache.

Mit der neuen Funktion wird Schellenberg vom Divisionär zum Korpskommandanten befördert. Die mit seinem Wechsel frei werdende Funktion Chef Armeestab besetzt der Bundesrat mit Brigadier Hans-Peter Walser, der bisher Chef der Armeeplanung und Stellvertreter des Chefs Armeestab war.

Per sofort setzte der Bundesrat zudem Brigadier Bernhard Bütler als Chef ad interim der Führungsunterstützungsbasis der Armee ein. Bis zur Ernennung eines neuen Chefs ersetzt Bütler Divisionär Roberto Fisch, der Ende August unerwartet verstorben ist.

Nächster Artikel