Der Schweizer Schriftsteller Thomas Hürlimann erhält den mit 10’000 Euro dotierten Alemannischen Literaturpreis 2014. Sein literarisches Werk zwinge zur Reflexion ohne Bevormundung, indem Hürlimann aus dem eigenen Erleben schöpfe und dieses Erleben ins Exemplarische übersetze.
Mit seinen Theaterstücken thematisiere der 63-Jährige in der Tradition von Max Frisch und Friedrich Dürrenmatt die Verwicklungen und Verstrickungen seines Heimatlandes in sich selbst und in den Nationalsozialismus, hiess es in der Begründung der Jury. Ausdrückliches Lob erfuhr Hürlimann auch für seine «unbändigen komödiantischen Talente».
Mit dem Alemannischen Literaturpreis wird seit 1981 die deutschsprachige Literatur – auch die des Dialekts – gefördert und ausgezeichnet. Der Preis wird alle drei Jahre von der süddeutschen Stadt Waldshut-Tiengen, dem Medienhaus Südkurier und der Sparkasse Hochrhein verliehen.
Zu den früheren Preisträgern gehören Peter Stamm, Martin Walser und Markus Werner. Die Auszeichnung soll am 26. Oktober in Waldshut-Tiengen überreicht werden.