Die mit 225 Kilometern längste Etappe der diesjährigen Vuelta wird eine Beute für einen Franzosen. Alexandre Geniez feiert in Peyragudes einen «Heimsieg» und den grössten Erfolg seiner Karriere.
Der 25-jährige Geniez aus dem FDJ-Team benötigte für das happige Teilstück von Andorra nach Peyragudes etwas mehr als 6:20 Stunden. Der Vorsprung auf die ersten Verfolger, den Italiener Michele Scarponi und den Iren Nicolas Roche, betrug über drei Minuten. Die Gruppe mit Leader Vincenzo Nibali (4. der Etappe) und dem zweitklassierten Chris Horner (6.) traf mit einem Rückstand von 3:20 Minuten im Ziel ein. In der Gesamtwertung ergaben sich dadurch keine Verschiebungen. Nibali führt weiterhin mit 50 Sekunden Vorsprung auf Horner.
Eine Gruppe von 28 Fahrern, zu der auch der Zürcher Oberländer Oliver Zaugg gehörte, hatte sich bereits am ersten von vier Pässen des Tages vom Rest des Feldes abgesetzt. Zeitweise betrug die Reserve über fünf Minuten. Zaugg liess sich später zurückfallen, um für seinen Team-Leader Nicolas Roche Helferdienste zu verrichten. Roche hatte aus der Favoritengruppe heraus angegriffen. Doch mit seiner Aktion holte er letztlich nur ein paar wenige Sekunden heraus.
Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin gab die Vuelta während der 15. Etappe auf. Eigentlich wollte der Wahlschweizer noch bis zum zweiten Ruhetag am Dienstag durchhalten. Der Deutsche kapitulierte wie viele vor ihm vor den widrigen Wetterbedingungen mit Regen und empfindlicher Kühle. Martin, der sich jetzt voll auf seine WM-Titelverteidigung ab 22. September in Florenz konzentrieren will, hatte am Mittwoch im einzigen Zeitfahren eine empfindliche Niederlage gegen Fabian Cancellara erlitten.
Spanien-Rundfahrt. 15. Etappe, Andorra – Peyragudes (224,9 km): 1. Alexandre Geniez (Fr). 2. Michel Scarponi (It) 3:03 zurück. 3. Nicolas Roche (Irl) 3:07. 4. Vincenzo Nibali (It) 3:20. 5. Alejandro Valverde (Sp). 6. Chris Horner (USA), beide gleiche Zeit. – Gesamtklassement: 1. Nibali. 2. Horner 0:50. 3. Valverde 1:42.