Algerien weiter

Bei der vierten WM-Teilnahme übersteht Algerien erstmals die Vorrunde. Dank dem 1:1 gegen Russland in Curitiba behalten die «Wüstenfüchse» in der Gruppe H den 2. Platz.

Islam Slimani (Nr. 13) schoss Algerien in die Achtelfinals (Bild: SI)

Bei der vierten WM-Teilnahme übersteht Algerien erstmals die Vorrunde. Dank dem 1:1 gegen Russland in Curitiba behalten die «Wüstenfüchse» in der Gruppe H den 2. Platz.

Während die Algerier in ihrem Achtelfinal auf Deutschland treffen, müssen die Russen die Heimreise antreten. Vier Jahre vor der Heim-WM haben sie eine Enttäuschung zu verkraften. Der erste Achtelfinal-Einzug an einer WM seit dem Zerfall der Sowjetunion bleibt vorerst ein Traum. Die Niederlage gegen Algerien wäre nicht zwingend gewesen, doch wie schon gegen Südkorea beging Torhüter Igor Akinfejew einen folgenschweren Fehler.

Bei den Algeriern hatte etwas überraschend der Captain und Abwehr-Chef Madjid Bougherra in der Startelf gefehlt. Weshalb der Leitwolf auf der Ersatzbank sass und durch Esseid Belkalem ersetzt wurde, darüber gab es zunächst keine Informationen. Lange dauerte es nicht, bis die neue Innenverteidigung Arbeit bekam und gleich der ersten Prüfung hielt sie nicht stand. Bereits in der sechsten Minute durften sich die Russen über eine frühe Führung freuen. Aussenverteidiger Dimitri Kombarow hatte vom linken Flügel aus zur Mitte geflankt und Alexander Kokorin traf mit einem wuchtigen und platzierten Kopfball. Bitter war für die Algerier, dass sie zum Zeitpunkt des Gegentreffers nur mit zehn Mann im Feld gestanden hatten. Sofiane Feghouli hatte an der Seitenlinie eine Kopfverletzung behandeln lassen müssen.

Die Partie in der Arena da Baixada verlief ausgeglichen. Zwingende Torchancen waren lange Mangelware. Wenn die Algerier gefährlich wurden, dann vor allem bei hohen Bällen auf Sturmspitze Islam Slimani. Und exakt diese Angriffs-Methode sollte nach einer Stunde zum Erfolg führen. Nach einer Freistoss-Flanke Brahimis nickte Slimani von Sporting Lissabon am entfernten Pfosten ein. Seine Vorderleute hatten den Torschützen zwar ungenügend gedeckt, den Hauptteil der Schuld am Gegentreffer musste auf russischer Seite aber Goalie Igor Akinfejew auf sich nehmen. Der 28-Jährige, beim russischen Meister ZSKA Moskau Teamkollege von Steven Zuber, hatte die Flanke unterschätzt und am Ball vorbeigegriffen. Möglich, dass er durch einen grünen Laserpointer-Strahl aus dem Publikum etwas behindert wurde. Es war bereits Akinfejews zweiter grober Patzer an dieser WM. In Russlands Auftaktpartie gegen Südkorea (1:1) hatte er einen harmlosen Weitschuss passieren lassen.

Russland war zu keiner nennenswerten Reaktion mehr fähig. Die letzte ernsthafte Chance vergab Alexander Kerschakow in der 70. Minute.

Algerien – Russland 1:1 (0:1)

Arena da Baixada, Curitiba. – 38’000 Zuschauer. – SR Cakir (Tür). – Tore: 6. Kokorin 0:1. 60. Slimani 1:1.

Algerien: M’Bohli; Mandi, Belkalem, Halliche, Mesbah; Medjani, Bentaleb; Feghouli, Brahimi (71. Yebda), Djabou (77. Ghilas); Slimani (91. Soudani).

Russland: Akinfejew; Koslow, Wassili Beresuzki, Ignaschewitsch, Dimitri Kombarow; Gluschakow (46. Denissow), Fajsulin; Samedow, Kokorin, Schatow (67. Dsagojew); Kerschakow (81. Kanunnikow).

Bemerkungen. Verwarnungen: 39. Mesbah. 57. Dimitri Kombarow. 59. Koslow. 87. Ghilas (alle Foul). 91. Cadamuro (Ersatzspieler/Unsportlichkeit).

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