Zu dem Anschlag in der malischen Hauptstadt Bamako mit fünf Toten haben sich laut Medienberichten radikale Islamisten bekannt. Das mauretanische Nachrichtenportal «Al-Achbar» berichtete am Samstag, bei ihm sei ein Bekennervideo der Gruppe Al-Murabitun eingegangen.
Die «Operation in Bamako» sei von tapferen Kämpfern der Al-Murabitun-Gruppe ausgeführt worden, «um unseren Propheten zu rächen, der vom ungläubigen Westen beleidigt und verspottet wurde», hiess es in einer Audiobotschaft eines Sprechers der Gruppe um den algerischen Islamisten Mokhtar Belmokhtar.
Belmokhtar, genannt «der Einäugige», gehört zu den meistgesuchten Islamisten der Region. In der Nachricht wird das Attentat als Vergeltungsschlag für die Tötung eines führenden Al-Murabitun-Befehlshabers durch französische Soldaten im Dezember bezeichnet.
In der malischen Hauptstadt hatte in der Nacht zu Samstag eine Gruppe Bewaffneter ein Restaurant überfallen und das Feuer eröffnet. Ein Franzose und ein Belgier sowie drei Einheimische starben, mindestens acht Menschen wurden verletzt.
Zwei verletzte Schweizer in stabilem Zustand
Unter den Verletzten waren zwei Schweizer Armeeangehörige. Einer der Verletzten war in Mali für die UNO als Minenexperte im Einsatz, der zweite gehörte zur Abklärungsmission, welche sich um Lagerung und Vernichtung von gesammelter Munition kümmert.
Beide wurden nach Notoperationen am Samstag zur weiteren Behandlung in die senegalesische Hauptstadt Dakar ausgeflogen. Sie seien in stabilem Zustand und würden so bald wie möglich durch die REGA in die Schweiz zurückgeholt, erklärte die Schweizer Armee. Ein dritter Schweizer, der bei dem Anschlag auch in dem Restaurant war, wurde den Schweizer Angaben zufolge nicht verletzt.
Die malische Regierung hatte unmittelbar nach dem Attentat von einem «Terroranschlag» gesprochen, verübt von denen, «die kein anderes Ziel haben, als die Aussicht auf Frieden zu zerstören». Dies wurde als Anspielung auf die im Norden Malis operierenden islamistischen Rebellen interpretiert.
Mali war nach einem Militärputsch im März 2012 ins Chaos gestürzt. Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich griff im Januar 2013 militärisch ein, um das Vorrücken von Islamisten und Tuareg-Rebellen vom Norden in den Süden des Landes zu stoppen und die geschwächten Regierungstruppen zu unterstützen. Später übergaben die Franzosen die Verantwortung an die Blauhelm-Mission Minusma.