Der frühere algerische Aussenminister Lakhdar Brahimi wird neuer Syrien-Sondervermittler. Annan scheidet Ende August nach sechs Monaten aus dem Amt. Der frühere UNO-Generalsekretär hatte seinen Rücktritt mit einer Blockade der ständigen Mitglieder des UNO-Sicherheitsrats im Syrien-Konflikt begründet.
Ein UNO-Sprecher bestätigte, dass Brahimi die Nachfolge von Kofi Annan antreten werde. Der 1934 geborene Brahimi war von 1991 bis 1993 algerischer Aussenminister. Er war später im Auftrag der UNO in zahlreichen Krisenherden als Vermittler tätig, darunter in Afghanistan und im Irak.
Die syrische Hauptstadt Damaskus ist am Freitag erneut zum Schauplatz von Kämpfen zwischen Aufständischen und Truppen des Regimes von Baschar al-Assad geworden. Aktivisten berichteten von Explosionen und Gefechten rund um den Militärflughafen Al-Massa im Westen von Damaskus.
Die Regierungstruppen sollen Panzer und Helikopter eingesetzt haben. Die Bevölkerung im eleganten Viertel Al-Massa sei verängstigt und schockiert, hiess es in den Berichten. Auch von der südlichen Peripherie der Hauptstadt wurden Kämpfe gemeldet.
Seit vier Wochen Kämpfe in Aleppo
Die Truppen des Assad-Regimes hatten die Aufständischen der Freien Syrischen Armee (FSA) vor mehr als zwei Wochen aus Damaskus verdrängt. Seitdem greifen die Rebellen immer wieder mit Nadelstichaktionen verschiedene Wohnviertel von Regierungsmitgliedern und Funktionären an.
In der umkämpften nördlichen Wirtschaftsmetropole Aleppo verstärkten die Regimetruppen unterdessen den Artilleriebeschuss. Dabei würden sie nun auch besonders grosskalibrige Geschosse einsetzen, sagte ein örtlicher FSA-Kommandant. In der Nähe des Militärflughafens bombardierten Regimetruppen ein Dorf, berichteten Aktivisten.
Die Kämpfe um Aleppo dauern schon fast vier Wochen an. Keine der Seiten konnte bislang eine entscheidende Wende herbeiführen.
Die Situation in Syrien spitzt sich für die Menschen immer mehr zu: Nach UNO-Angaben sind inzwischen 2,5 Millionen auf Hilfe angewiesen. Seit Beginn des Syrienkonflikts im März 2011 starben nach Schätzungen der Vereinten Nationen mindestens 18’000 Menschen, Oppositionsgruppen sprechen längst von mehr als 20’000 Toten. 150’000 Menschen flohen laut UNO in Nachbarländer.