Der Verwaltungsrat von Alitalia hat am Freitagabend eine Kapitalerhöhung zur Rettung der angeschlagenen Fluggesellschaft genehmigt. Damit wurde Alitalia damit in letzter Sekunde vor einem Grounding bewahrt.
Alle Anteilseigner – auch Air France-KLM – hätten der Kapitalerhöhung zugestimmt, sagte Verwaltungsrat Maurizio Traglio, am Freitag im Anschluss an eine Sitzung des obersten Aufsichtsgremiums von Alitalia. Weitere Details nannte Traglio nicht.
Die italienische Regierung hatte zuvor auch staatliche Hilfe für Alitalia in Aussicht gestellt. Diese sieht vor, dass die italienische Post 75 Millionen Euro zu den nötigen 300 Millionen Euro zusteuert. Eine Schlüsselrolle kam aber immer Air France-KLM zu.
Die französisch-niederländische Airline hält 25 Prozent an Alitalia und hatte erklärt, nur unter strengen Auflagen zu einer Geldspritze bereit zu sein. An einem Krisentreffen des Alitalia-Verwaltungsrates am Freitagnachmittag ging es dann einzig darum, die dringend nötigen Rettungsmassnahmen für die stark angeschlagene Fluggesellschaft zu beschliessen.
Alitalia braucht dringend frisches Geld, um eine Zahlungsunfähigkeit und damit ein Grounding abzuwenden. Der italienische Energiekonzern Eni hatte erklärt, nur noch Treibstoff liefern zu können, wenn der Betrieb der Alitalia für die nächsten sechs Monate gesichert sei. Ansonsten werde das Unternehmen seine Lieferungen am (morgigen) Samstag stoppen.
Und obwohl die Alitalia damit nahe am Abgrund stand, hatte sich Italiens Verkehrsminister am Freitag absolut überzeugt davon gezeigt, dass es der Alitalia gelingen werde, die dringend benötigte Kapitalspritze aufzutreiben.