Was eine weltweite Werbeaktion sein sollte, ist der italienischen Luftfahrtgesellschaft Alitalia durch einen Softwarefehler zum peinlichen Missgeschick geworden. Anstatt ermässigte Tickets zu buchen, gelang es Tausenden Facebook-Nutzern, ihre Flüge ganz umsonst zu bekommen.
Die Luftfahrtgesellschaft stornierte die Tickets inzwischen – zur Empörung vieler Betroffener. Schuld ist, wie Alitalia bestätigte, eine technische Panne auf ihrem japanischen Internetportal. Nicht nur die enttäuschten Reiselustigen fragen sich: Wie konnte das passieren?
„Das Einzige, was wir sagen können, ist, dass es sich um einen Softwarefehler unseres japanischen Webportals handelte“, äusserte sich ein Pressesprecher gegenüber der Nachrichtenagentur dapd am Dienstag in Rom leicht genervt. Er will namentlich nicht genannt werden.
Ein offizielles Statement gebe es nicht. Er könne „off the records“ ausschliesslich sagen, dass die Betroffenen ja wohl hätten wissen müssen, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. „Schliesslich ist es doch reichlich unwahrscheinlich, dass eine Airline ihre Tickets verschenkt!“
Berichten zufolge hatte Alitalia auf ihrem japanischen Internetportal für Flüge von Tokyo nach Italien einen Gutschein über 25’000 Yen (rund 240 Euro) angeboten. Ein Fehler des Systems machte diesen Rabatt dann weltweit verfügbar, wodurch viele (billigere) Flüge praktisch kostenlos wurden.
Der Softwarefehler fiel zudem zusammen mit einer Werbeaktion des Unternehmens beim Online-Netzwerk Facebook, wodurch sich die Nachricht von den angeblichen Gratistickets noch schneller verbreitete.
Genaue Zahl unklar
„Beeile Dich, der Super-Rabatt von 25 Prozent ist nur noch für zwei Tage zu haben“, so hatte Alitalia in den vergangenen Tagen auf Facebook geballt geworben. Der verlockende Rabatt galt für alle internationalen Verbindungen. Wer buchte, musste seine Mail-Adresse angeben.
Doch die ersehnte und gewonnene Präsenz im weltweiten Web wurde der Linie zum Verhängnis: Schnell habe es sich im Internet herumgesprochen, dass man die Tickets nach Istanbul und Abu-Dhabi auch komplett gratis bekommen könnte. Die Zahl der unfreiwillig „verschenkten“ Tickets ist offiziell nicht bekannt. Medien berichteten von Tausenden.