Danke an die Kult-Kinos, dass sie ihn noch zeigen!
Wenn einer klug unterhält, steht vor allen Allen: Midnight in Paris
Woody ist sich treu geblieben. Auch als alternder Junge schwätzt er Frauen voll. Nutzt dabei die Klugheiten anderer. Und verändert sein Leben, indem er eine neue Liebe findet. Paris. Hier darf er all die anderen endlich treffen, die grosse Künstler sind. Picasso, Hemingway, Stein. Hier darf er sich mit allen vergleichen, die nicht nur zu Weltruhm gekommen sind, sondern für die Welt von Bedeutung sind. Schlägt’s Mitternacht, schnappt die Falle zu: Mitten in Paris öffnet sich dem Autor die Autotür eines Peugot und versetzt den Drehbuchschreiber in eine andere Zeit: Das ist genau so magisch wie déjä vu: Was haben wir in Yuri Mamins „Fenster nach Paris“ über die Russen gelacht, die in einer Moskauer Mauerspalte plötzlich ein Loch in der Wirklichkeit gefunden haben: nach Paris! In die Liberté! – Und dann fanden sie den Weg nicht mehr zurück. Woodys Hauptfigur ist da mit weniger Welt beladen: Der Drehbuchschreiber steht kurz vor der Heirat mit der – wie immer – falschen Frau. Und auch in diesem Film ist die Hauptfigur wie Allen immer: Intelligent, selbstverloren und weniger hinter den Frauen her als hinter seiner Bedeutung. „Midnight in Paris“ ist einer der vielen Filme, in denen ein Schauspieler Allen voran geht: Owen Wilson geht wie Woody, nur sexier, quengelt wie Woody, nur melodiöser, verheddert sich wie Woody, nur hilfloser. So leichtfüssig lasse ich mich gerne unterhalten.