Sonic: Lost World, Pokémon X und Inazuma Eleven 3 Kettenblitz/Explosion – drei neue Spiele für den Nintendo 3DS im Test. Vom Turbo-Igel zum gelben Pokéwahn für jeden Geschmack ein Spiel…
Aller guten Dinge sind drei: Drei neue Spiele für den Nintendo 3DS
SONIC: LOST WORLD
Eine Ikone der Videospielwelt ist er, der blaue Igel Sonic. Seit über 20 Jahren rollt er pfeilschnell von Konsole zu Konsole: Auf der Sega Genesis (LINK) feierte er 1991 seinen Einstand. Seither erschien auf jeder Konsole ein Spiel, auch auf iOS Geräten. Nun kommt also das erste Spiel für den Nintendo 3DS (dasselbe Spiel gibt’s auch für die Wii U- der Test folgt noch) mit dem Titel SONIC: LOST WORLD.
Sonics ewiger Erzfeind Dr. Eggmann treibt mal wieder sein Unwesen. Nach einer Verfolgungsjagd verschlägt es Sonic und seinen Freund Tails in die titelgebende verlorene Welt (genannt: Das verlorene Hex). Auf Hex gibt es Fieslinge, die selbt den bösen Dr. Eggmann in den Schatten stellen: Die tödlichen Sechs. Deren Boshaftigkeit ist so gross, dass sich irgendwann selbst Dr. Eggmann entschliesst, mit Sonic einen Bund einzugehen, um die Herrscher von Hex zu besiegen…
Wegen der Story spielt kaum jemand ein Sonic Spiel. Auch in diesem Teil jagt ein Klischee das andere und die Wendungen scheinen der Feder eines Soap-Opera-Drehbuchautoren entsprungen. Sonic spielt man wegen der atemberaubenden Geschwindigkeit und den superkniffligen Zeitlimits. Diese Elemente sind selbstverständlich auch in LOST WORLD vorhanden. Leider mit einigen Abstrichen…
Die Grafik beispielsweise sieht im Spiel ziemlich gut aus. Der 3D Effekt weiss zu gefallen und ab und zu kommt auch wirklich etwas Geschwindigkeit auf. Leider bricht genau in diesen Momenten die Engine ein und einige unschöne Ruckler machen sich bemerkbar. Ein verzeihbares Manko, wären da nicht die supermiesen CGI Videos. Im Jahre 2013 ist es unverzeihbar, Videos in dieser Qualität auf irgend einer Spielkonsole zu veröffentlichen. Pfui!
Ebenfalls ziemlich nervig sind einige Rätsel geraten: So muss man an einer Stelle Schneebälle zu einer bestimmten Grösse rollen, um sie dann auf einem Schalter zu platzieren. Im ersten Moment eine willkommene Abwechslung, verkommt dieses Element schnell zum Nervfaktor. Auch die mit den gyroskopischen Sensoren zu steuernden Passagen überzeugen leider nicht vollends- dafür ist die Steuerung schlicht zu unpräzise.
Einen Mehrspielermodus für bis zu vier Spieler (on- und offline) gibt’s ebenfalls. Hier werden mit verschiedenfarbigen Sonics Rennen ausgetragen oder bis zum virtuellen Bildschirmtod gekämpft.
Ein totaler Rohkrepierer ist Sonics Einstand auf dem 3DS nicht. Das Sonic-Feeling kommt in den besten Momenten wirklich auf und gerade für jüngere Spieler bietet das Game problemlos viele Stunden unkomplizierten Spielspass…
Das gibt
6 von 10 Punkten
Spieler: 1-4
PEGI: Ab 7 Jahren
Preis: ca. 49 Franken
Das Cover.
POKEMON X & Y
Pokemon- von Eltern und Lehrern verteufelt, von einer ganzen Generation Nintendo Fans heiss geliebt. Das Konzept ist so simpel wie genial: Die Spieler müssen putzige Fabelwesen (die titelgebenden Pokémon) sammeln und können dann mit ihnen gegen andere Spieler kämpfen. In diesen Kämpfen kommen Spezialfähigkeiten der verschiedenen Pokémon zum Einsatz, die durch stetes Trainieren enorm verstärkt werden können.
Über 200 Millionen (ja, das ist kein Schreibfehler) Pokémon Spiele wurden bis heute über sechs Spiele-Generationen verkauft. Hauptkritikpunkte von Eltern und Pädagogen waren stets die Gewaltverherrlichung und die angebliche Verdummung der Kinder. Wer sich allerdings mit der Materie auseinandersetzt, realisiert sehr bald, dass die Spiele höchst komplex sind.
Mussten sich Spieler zu Beginn der Serie bloss 151 verschiedene Pokémon merken, sind es heute über 700. Nur wer sich die verschiedenen Typen gut einprägt, kann in den teilweise anspruchsvollen Duellen bestehen. Zudem ergibt sich aus der Tatsache, dass man meist mit einer Ausgabe des Spiels gar nicht alle Pokémon besitzen kann, sondern eben mit anderen Spielern tauschen muss, eine soziale Komponente.
POKEMON X & Y ist nun also der neuste Streich. Erstmals sind die Pokémon in dreidimensionaler Grafik zu sehen- und dies wirklich hervorragend gelungen. Ob die Stromschläge von Pikachu (eine der bekanntesten Pokémon-Spezies) oder die Feuerspucke von Fynx- in 3D überzeugen die Spezialeffekte voll und ganz.
Überhaupt ist die Welt von POKEMON X & Y sehr hübsch umgesetzt. Die von Frankreich inspirierte Welt Kalos mit der Hauptstadt Lumiose City ist wirklich witzig. Selbst berühmte Wahrzeichen wie der Eiffelturm haben sich in abgewandelter Form eingeschlichen. Hier zeigt die Reihe einmal mehr, dass hier eben nicht einfach nur billig abgesahnt wird, sondern dass die Macher wirklich kreative Elemente in das Spiel integrieren.
Ich hätte es nicht für möglich gehalten, doch das Spiel hat mich überzeugt. Es macht schlicht und einfach grossen Spass, die neuen Welten zu entdecken und mit hochtrainierten Pokémon in den Kampf zu ziehen…
So bekommt POKEMON X & Y sensationelle 9 von 10 Punkten
Titel: POKEMON X & Y
Spieler: 1
PEGI: Ab 7 Jahren
Preis: ca. 59 Franken
Das Logo
INAZUMA ELEVEN 3 – KETTENBLITZ / EXPLOSION
Wenn man von einem Fussballspiel spricht, stellen sich die meisten Menschen ein Spiel wie FIFA vor: Realitätsnah und komplex. In Japan sieht man das etwas anders: Fussball in INAZUMA ELEVEN geht so: Eine comicartige Spielfigur springt kurz vor dem Elfmeterraum vier Meter in die Luft und zaubert einen 30 Meter grossen Drachen hervor, der den Ball ins Tor katapultiert. Der Torwart wiederum löst einen Feuertornado aus, der den Ball abblockt und pulverisiert. Dann kommt ein riesiges Einhorn und landet den Treffer auf der Gegenseite.
Die abenteuerliche Mischung aus Fantasy-Figuren und Zaubersprüchen kombiniert mit König Fussball mutet auf den ersten Blick seltsam an. Gleichzeitig ist sie aber auch höchst erfrischend und freut sich seit Erscheinen der Manga-Serie grösster Beliebtheit. Am Fernsehen wurde die Ausstrahlung mittlerweile eingestellt, in Games lebt der Erfolg weiter.
Hier kommt noch eine weitere Komponente hinzu: Das Rollenspiel. Neben dem Spielfeld erleben die Protagonisten rund um Superstar Mark Evans nämlich ebenfalls eine ganze Menge spannender Abenteuer. Mittelpunkt der Story ist der Kampf um den Weltmeistertitel. Mark und seine Freunde treten für Japan an und kämpfen gegen Kinder anderer Länder. Natürlich haben auch die eine Hintergrundgeschichte…
Das Grundmuster aller Spielabschnitte ist dasselbe: Erst wird fleissig trainiert, dann tritt irgend ein Soap-Opera Problem auf und am Ende gibt’s ein wichtiges Fussballspiel. Ein, zwei Mal stört einen dies nicht, doch ab dem sechsten Mal setzt dann doch etwas Langeweile ein. Fans wird dies kaum stören, vielmehr werden sie sich an den gefühlten 200 Nebenfiguren erfreuen, welche das Spiel bevölkern.
Die Grafik kommt in den animierten Zwischensequenzen ziemlich nahe an die Animationsserie-Vorlage heran. Auch die Spezialeffekte in 3D sind gelungen, einzig der Entscheid, sich teilweise ausschliesslich auf den unteren Screen zu beschränken, irritiert bisweilen. Alles andere passt aber bestens: Die Musik, die Soundeffekte- man wähnt sich in der Fernsehserie.
Trotz einiger Patzer bekommt INAZUMA ELEVEN 3 – KETTENBLITZ/EXPLOSION für das grandios absurde Szenario dennoch eine gesunde Portion Bonuspunkte. Wer der braven Fussballsimulationen überdrüssig ist und eine Vorliebe für japanische Animes hat, kommt hier voll und ganz auf seine Kosten.
Übrigens: Der Schrägstrich im Titel steht für zwei verschiedene Versionen- in KETTENBLITZ steht der italienische Junge Paolo Bianchi im Vordergrund, in EXPLOSION ist es Hector Helios. Für Fans sicher wichtig- für Newcomer „Hans was Heiri“…
All dies ergibt summa summarum
6 von 10 Punkten
Titel: Inazuma Eleven 3 – Kettenblitz / Explosion
Spieler: 1
PEGI: Ab 7 Jahren
Preis: ca. 49 Franken
Das Cover.