Emmanuel Macron hat mit rund 20,8 Millionen fast doppelt so viele Stimmen erhalten wie seine rechtspopulistische Konkurrentin Marine Le Pen.
Emmanuel Macron hat die französische Präsidentenwahl nach Auszählung aller Stimmen mit 66,1 Prozent gewonnen. Seine rechtspopulistische Konkurrentin Marine Le Pen kam auf 33,9 Prozent, wie das französische Innenministerium am Montag im Internet bekanntgab.
Macron erhielt rund 20,8 Millionen Stimmen, fast doppelt so viele wie Le Pen (10,6 Millionen). Die Wahlbeteiligung lag bei rund 74,6 Prozent.
Mehr als vier Millionen Franzosen gaben Wahlumschläge ohne einen Stimmzettel für einen der beiden Kandidaten oder ungültige Stimmen ab. Die Zahlen sind noch vorläufig: Das offizielle Endergebnis wird erst in den kommenden Tagen nach Prüfung eventueller Beschwerden vom Verfassungsrat verkündet.
Berlin erste Destination
Macron kündigte an, kurz nach seiner Amtsübernahme nach Berlin reisen zu wollen, um dort Bundeskanzlerin Angela Merkel zu treffen. Der Antrittsbesuch in Deutschland werde Macrons erste offizielle Auslandreise sein, sagte die französische Europaabgeordnete Sylvie Goulard am Montag dem Sender CNews.
Noch unklar sei nur, ob Macron vorher vielleicht noch im Ausland stationierte französische Truppen besuchen werde. Einen genauen Termin für die geplante Berlin-Reise nannte Goulard nicht.
Der Mitte-Links-Politiker Macron wird allerdings spätestens am kommenden Sonntag die Amtsgeschäfte vom sozialistischen Präsidenten François Hollande übernehmen.
Gemeinsames Weltkriegsgedenken
Hollande und Macron erinnerten am Montag gemeinsam an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 72 Jahren. Die beiden Politiker hielten für eine Schweigeminute am Grab des unbekannten Soldaten unter dem Pariser Triumphbogen inne.
Anschliessend ertönte erst die französische Nationalhymne Marseillaise, dann das «Lied der Partisanen». Die Zeremonie ist Tradition am französischen Feiertag zum Sieg über Nazi-Deutschland, das am 8. Mai 1945 kapituliert hatte.
Hollande hatte zuvor einen Kranz an der Statue von General Charles de Gaulle niedergelegt, der im Zweiten Weltkrieg die französische Exilregierung angeführt hatte. Begleitet von einer Motorrad- und Reiter-Eskorte der Republikanischen Garde fuhr Hollande anschliessend über den Prachtboulevard Champs-Élysées zum Triumphbogen.
2012 hatte auch der damalige konservative Präsident Nicolas Sarkozy seinen sozialistischen Nachfolger Hollande wenige Tage vor der Amtsübergabe eingeladen, der Zeremonie am 8. Mai beizuwohnen.