Am Mittwoch, 1. Juni 2016 – 17 Jahre nach der ersten Sprengung im Hauptstollen –, eröffnet der Gotthardbasistunnel: eine kleine Zeitreise in Bildern.
5. Mai 1992: Bernd Menzinger, Verwaltungsratspräsident Hupac (links), und Bundesrat Adolf Ogi (rechts) mit einem Modell der Alpentransversale anlässlich der Einweihung des neuen Huckepackterminals Busto Arsizio II in Italien.
Der Baubeginn der NEAT am 4. November 1999: In Silenen wird der Eingang des Zugangsstollen für den NEAT Gotthard-Basistunnel Tunnel gesprengt.
(Bild: KEYSTONE/Sigi Tischler)4. Dezember 2006: Ein Gottesdienst für die Heilige Barbara, Schutzpatronin der Mineure, wird an ihrem Namenstag im Neat Basistunnel in Faido mit den Priestern Edi Rossi, Ononio Fornoni und Ephrem Bucher (von links nach rechts) zelebriert.
(Bild: KEYSTONE/Martin Ruetschi)6. September 2006: Mineure feiern in der Multifunktionsstelle in Faido den ersten Durchschlag in der Oströhre des Gotthard-Basistunnels. Fast vier Jahre nach dem Start in Bodio und einem Vortrieb von 13,5 Kilometern traf die Tunnelbohrmaschine mit einer Abweichung von nur wenigen Zentimetern in Faido ein. Von den insgesamt 153,5 Kilometern Tunnels, Schächten und Stollen des Gotthard-Basistunnels sind mittlerweile knapp zwei Drittel ausgebrochen.
(Bild: KEYSTONE/Karl Mathis)6. September 2006: Mineure feiern mit Sissi – der Tunnelbohrmaschine.
(Bild: KEYSTONE/Martin Ruetschi)13. Juli 2010: Mineure bereiten in der Weströhre des Gotthard-Basistunnels eine Sprengung für das Verzweigungsbauwerk im Teilabschnitt «Erstfeld» bei Erstfeld im Kanton Uri vor.
(Bild: KEYSTONE/Martin Ruetschi)14. Oktober 2010: Schrein der heiligen Barbara im Teilabschnitt Faido des Gotthard Basistunnels. Morgen Freitag, 15. Okotber, soll die Oströhre des 57 km langen Gotthard Basistunnels durchschlagen werden.
(Bild: KEYSTONE/Martin Ruetschi)15. Oktober 2010: Mineur Hubert Bär steigt bei Faido im Kanton Tessin, Schweiz, kurz nach dem Durchstich des Gotthard Basistunnels durch den Bohrkopf.
(Bild: KEYSTONE/Martin Ruetschi)Und so sieht es hinter Huber Bär aus: Die Kollegen warten darauf durch den Bohrkopf der Tunnelbohrmaschine «Sissi» zu steigen.
(Bild: KEYSTONE/Martin Ruetschi)23. Maerz 2011: Der österreichische Vorarbeiter Ernst Günther posiert mit der Statue der heiligen Barbara, nach dem 2. Hauptdurchschlag im Gotthardbasistunnel in Sedrun. Wie geplant sind am Mittwoch die letzten Meter Fels im Gotthard-Basistunnel durchstossen worden. Rund fünf Monate nach dem Durchschlag der Oströhre ist damit auch die Weströhre zwischen Erstfeld und Bodio auf der gesamten Länge von 57 Kilometern ausgebrochen.
(Bild: KEYSTONE/Karl Mathis)Mit einem Treffen der Verkehrsminister der Alpenländer am Dienstagnachmittag werden die Feierlichkeiten zur Eröffnung des Gotthardbasistunnels eingeläutet. Wenige Stunden später wird der Tunnel den SBB übergeben.
Die Minister der sieben Alpenländer kommen am heutigen Dienstag zu ihrem traditionellen Treffen zusammen. Die Schweiz, Österreich, Deutschland, Italien, Frankreich, Slowenien und das Fürstentum Liechtenstein verpflichten sich zur Zusammenarbeit bei Verkehrsthemen.
Einige Stunden zuvor nutzen auch die europäischen Bahnchefs die Gelegenheit für ein gemeinsames Treffen. Sie wollen eine Deklaration zur Förderung der Mobilität der Zukunft verabschieden.
Segnung mit Protestanten
Die beiden Treffen läuten die Eröffnung des Gotthardbasistunnels ein. Um Mitternacht in der Nacht auf Mittwoch erfolgt die offizielle Übergabe des Gotthardbasistunnels von der Alptransit AG an den Bund und vom Bund an die SBB.
Ihren Anfang nehmen die Feierlichkeiten am Mittwochmorgen mit der Segnung im Gotthardbasistunnel. Diese hatte im Vorfeld für Kritik gesorgt, weil kein protestantischer Geistlicher teilnehmen sollte.
Vorgesehen waren ein katholischer Priester, ein Rabbi und ein Imam. Nach der breiten Kritik vereinbarten Bund und Kirchenvertreter, auch einen Christen aus der protestantischen Tradition zu berücksichtigen. Repräsentiert werden auch die Menschen ohne Religionszugehörigkeit.
Viel Politprominenz
Zur Feier werden 1100 geladene Gäste und um die 300 Medienvertreter erwartet. Um 12 Uhr eröffnen Bundespräsident Johann Schneider-Ammann in Rynächt UR und Verkehrsministerin Doris Leuthard in Pollegio TI mit Ansprachen zeitgleich den Tunnel.
Danach fahren die ersten zwei Züge mit Passagieren durch den Tunnel. Je ein Zug wird von Norden und von Süden her den Tunnel einweihen. An Bord werden jene 1000 Personen sein, die in der Verlosung Anfang Jahr ein Ticket ergattert hatten.
Angekündigt hat sich auch viel europäische Politprominenz. Neben Bundeskanzlerin Angela Merkel werden unter anderen der französische Präsident François Hollande und Italiens Premier Matteo Renzi der Eröffnung beiwohnen. Im Namen der EU wird Verkehrskommissarin Violeta Bulc anreisen. Zum Pflichtprogramm gehört die Eröffnung auch für alle sieben Bundesräte und Bundesrätinnen.
600 Darsteller
Den Gästen wird auch Kulturelles geboten: Mit 600 Darstellerinnen und Darstellern inszeniert der Theaterregisseur Volker Hesse ein Spektakel zum Mythos Gotthard und dem hochmodernen neuen Tunnel. Auch diverse Musiker, darunter Alphornbläser, das Armeespiel und lokale Chöre, haben ihre Auftritte am Mittwoch.
Der Bund hat für die Feier am 1. Juni 8 Millionen Franken budgetiert. Das Geld sei vernünftig investiert, und auch die Sicherheit für die Staatsgäste koste, sagte Verkehrsministerin Doris Leuthard Ende April in einem Interview mit dem «Blick». «Wir klotzen nicht, aber eine würdige Feier (…) lohnt sich auch mit Blick auf die weltweite Ausstrahlung.»
Damit die offizielle Eröffnung glatt über die Bühne geht, stehen 3000 Personen im Einsatz. Bundesangestellte, Künstler, Techniker, Service- und Sicherheitspersonal bereiten den Anlass vor.
Beeindruckend sind auch die Sicherheitsmassnahmen bei den Feierlichkeiten. Rund 2000 Armeeangehörige sind einsatzbereit, der Luftraum wird überwacht, Menschen und Material einer Kontrolle unterzogen, die der Praxis am Flughafen in nichts nachsteht.