Alles ist bereit für die Eröffnung des Basistunnels

Mit einem Treffen der Verkehrsminister der Alpenländer am Dienstagnachmittag werden die Feierlichkeiten zur Eröffnung des Gotthardbasistunnels eingeläutet. Wenige Stunden später wird der Tunnel den SBB übergeben. Die Minister der sieben Alpenländer kommen am heutigen Dienstag zu ihrem traditionellen Treffen zusammen. Die Schweiz, Österreich, Deutschland, Italien, Frankreich, Slowenien und das Fürstentum Liechtenstein verpflichten sich zur Zusammenarbeit […]

30. Oktober 2015: Testfahrt durch den Gotthard Basis Tunnel von Erstfeld und Biasca. Lokführer Hans Blaser fährt von Süden bis Erstfeld im Norden mit 160 Km/h.

(Bild: KEYSTONE/Gaetan Bally)

Mit einem Treffen der Verkehrsminister der Alpenländer am Dienstagnachmittag werden die Feierlichkeiten zur Eröffnung des Gotthardbasistunnels eingeläutet. Wenige Stunden später wird der Tunnel den SBB übergeben.

Die Minister der sieben Alpenländer kommen am heutigen Dienstag zu ihrem traditionellen Treffen zusammen. Die Schweiz, Österreich, Deutschland, Italien, Frankreich, Slowenien und das Fürstentum Liechtenstein verpflichten sich zur Zusammenarbeit bei Verkehrsthemen.

Einige Stunden zuvor nutzen auch die europäischen Bahnchefs die Gelegenheit für ein gemeinsames Treffen. Sie wollen eine Deklaration zur Förderung der Mobilität der Zukunft verabschieden.

Segnung mit Protestanten

Die beiden Treffen läuten die Eröffnung des Gotthardbasistunnels ein. Um Mitternacht in der Nacht auf Mittwoch erfolgt die offizielle Übergabe des Gotthardbasistunnels von der Alptransit AG an den Bund und vom Bund an die SBB.

Ihren Anfang nehmen die Feierlichkeiten am Mittwochmorgen mit der Segnung im Gotthardbasistunnel. Diese hatte im Vorfeld für Kritik gesorgt, weil kein protestantischer Geistlicher teilnehmen sollte.

Vorgesehen waren ein katholischer Priester, ein Rabbi und ein Imam. Nach der breiten Kritik vereinbarten Bund und Kirchenvertreter, auch einen Christen aus der protestantischen Tradition zu berücksichtigen. Repräsentiert werden auch die Menschen ohne Religionszugehörigkeit.

Viel Politprominenz

Zur Feier werden 1100 geladene Gäste und um die 300 Medienvertreter erwartet. Um 12 Uhr eröffnen Bundespräsident Johann Schneider-Ammann in Rynächt UR und Verkehrsministerin Doris Leuthard in Pollegio TI mit Ansprachen zeitgleich den Tunnel.

Danach fahren die ersten zwei Züge mit Passagieren durch den Tunnel. Je ein Zug wird von Norden und von Süden her den Tunnel einweihen. An Bord werden jene 1000 Personen sein, die in der Verlosung Anfang Jahr ein Ticket ergattert hatten.

Angekündigt hat sich auch viel europäische Politprominenz. Neben Bundeskanzlerin Angela Merkel werden unter anderen der französische Präsident François Hollande und Italiens Premier Matteo Renzi der Eröffnung beiwohnen. Im Namen der EU wird Verkehrskommissarin Violeta Bulc anreisen. Zum Pflichtprogramm gehört die Eröffnung auch für alle sieben Bundesräte und Bundesrätinnen.

600 Darsteller

Den Gästen wird auch Kulturelles geboten: Mit 600 Darstellerinnen und Darstellern inszeniert der Theaterregisseur Volker Hesse ein Spektakel zum Mythos Gotthard und dem hochmodernen neuen Tunnel. Auch diverse Musiker, darunter Alphornbläser, das Armeespiel und lokale Chöre, haben ihre Auftritte am Mittwoch.

Der Bund hat für die Feier am 1. Juni 8 Millionen Franken budgetiert. Das Geld sei vernünftig investiert, und auch die Sicherheit für die Staatsgäste koste, sagte Verkehrsministerin Doris Leuthard Ende April in einem Interview mit dem «Blick». «Wir klotzen nicht, aber eine würdige Feier (…) lohnt sich auch mit Blick auf die weltweite Ausstrahlung.»

Damit die offizielle Eröffnung glatt über die Bühne geht, stehen 3000 Personen im Einsatz. Bundesangestellte, Künstler, Techniker, Service- und Sicherheitspersonal bereiten den Anlass vor.

Beeindruckend sind auch die Sicherheitsmassnahmen bei den Feierlichkeiten. Rund 2000 Armeeangehörige sind einsatzbereit, der Luftraum wird überwacht, Menschen und Material einer Kontrolle unterzogen, die der Praxis am Flughafen in nichts nachsteht.

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