Fünf Gewerkschaften aus drei Ländern haben ein Ziel: gegen tiefe Löhne und Sozialdumping in der Luftfahrtbranche anzukämpfen. Die neu gegründete Allianz DACH will unter anderen Standards für neue Tarifverträge festlegen und damit dem Lufthansa-Konzern Paroli bieten.
«Das Teile-und-Herrsche-Prinzip, mit dem die Lufthansa-Konzernführung seit einiger Zeit nicht nur innerhalb Deutschlands agiert, macht unsere Zusammenarbeit unverzichtbar», liess sich Ingolf Schumacher von der deutschen Vereinigung Cockpit in einer Mitteilung der neuen Allianz vom Freitag zitieren. Die Arbeitnehmerseite müsse nun an einem Strang ziehen.
Von Schweizer Seite ist der Pilotenverband Aeropers sowie die Gewerkschaft des Kabinenpersonals (kapers) in DACH vertreten. Dazu gehören auch die Gewerkschaft vida aus Österreich und die Unabhängige Flugbegleiter Organisation aus Deutschland.
Verhandlungen vor Fakten
Vereint wollen sie eine gute Ausbildung, die Qualität und die Sicherheit der Passagiere sowie des Airlinepersonals in den Vordergrund rücken. In einem Unternehmen wie dem Lufthansa-Konzern und allen seinen Töchtern dürften Sozialstandards nicht an den Landes- und EU-Aussengrenzen enden, argumentieren sie.
Deshalb möchte DACH in Zukunft beispielsweise gemeinsame Strategien entwickeln und multinationale Verhandlungsteams stellen, wenn es zum Dialog zwischen den Sozialpartnern kommt. «Wir wollen uns aktiv einbringen, bevor Manager und Beratungsfirmen neue Strukturen, Zuständigkeiten und Geschäftsfelder schaffen und zu Fakten machen», erklärte Aeropers-Geschäftsführer Henning Hoffmann in der Mitteilung.
Sorgen macht den Gewerkschaften insbesondere der Kosten- und Konkurrenzdruck innerhalb des Lufthansa-Konzerns. In dieser Situation brauche es ein gutes Zusammenwirken von Politik, Arbeitgebern und den Gewerkschaften.