Der Gemeinderat von Allschwil fordert vom Kanton Baselland Sofortmassnahmen wegen des Giftstoffs Hexachlorcyclohexan (HCH) im Lörzbach: Er solle sofort ein Fisch- und Tränkverbot erlassen und die französischen Behörden zur Sicherung der Verseuchungsquelle auffordern.
Der Gemeinderat nahm damit am Mittwoch Stellung zu Warnungen von Umweltschützern vom Vortag. Diese hatten Alarm geschlagen, weil der Lörzbach an der Landesgrenze zu Frankreich schleichend durch das krebserregende HCH vergiftet werde. Dieses stamme aus Ablagerungen von stark kontaminiertem Beton und Kies in Hagenthal-le-Bas (F).
Die französischen Behörden wüssten seit 1972 davon, rügten die Umweltschützer. Das HCH im Lörzbach nachgewiesen habe zudem 2005 das Baselbieter Amt für Umweltschutz und Energie (AUE). Nie eine offizielle Erläuterung oder Schlussfolgerung erhalten hat indes der Allschwiler Gemeinderat, wie er in seiner Mitteilung nun festhält.
Im Zusammenhang mit den Chemiemülldeponien Le Letten und Roemisloch im Elsässer Grenzgebiet sei zwar mit Schweizer und französischen Behörden über mögliche Quellen der Verunreinigung des Trink- und Bachwassers diskutiert worden. Die Deponie in Hagenthal sei dabei jedoch nie thematisiert worden, merkt der Gemeinderat kritisch an.
Der Gemeinderat begrüsst die Ankündigung des AUE, Nachkontrollen durchzuführen. Er fordert jedoch gleichzeitig Sofortmassnahmen. Laut den Umweltschützern stammt das verseuchte Material in Hagenthal von der Ugine Kuhlmann, die bis 1976 in Hüningen (F) an der Grenze zu Basel das toxische Insektizid Lindan herstellte.