Allyson Felix kann an den Olympischen Spielen in Rio den Titel über 200 m nicht verteidigen. Sie verpasst an den US-Trials in Eugene als Vierte die Qualifikation.
Felix wollte in Rio ein besondere Geschichte schreiben und als dritte Athletin nach ihrer Landsfrau Valerie Brisco-Hooks und der Französin Marie-José Pérec an Olympischen Spielen das Double 200/400 m schaffen. Der Traum ist bereits an den US-Trials geplatzt. Die vierfache Olympiasiegerin und neunfache Weltmeisterin lief im Final über 200 m lediglich 22,54 Sekunden und belegte hinter Torie Bowie (22,25), Deajah Stevens (22,30) und Jenna Prandini (22,53) den 4. Platz. Nur die ersten drei dürfen in Rio starten.
Dementsprechend gross war die Enttäuschung bei Felix. Die für ihre Verhältnisse schwache Zeit ist aber erklärbar. Ende April hatte sich die 30-Jährige im Krafttraining am rechten Knöchel verletzt, weshalb sie nicht wie gewohnt trainieren konnte. «Ich schaffte es nicht, meine Höchstgeschwindigkeit zu erreichen, so einfach ist das», sagte Felix. Ihre Zeit zeige, dass etwas gefehlt habe. Die Bestmarke der Amerikanerin beträgt 21,69 Sekunden.
Über 400 m war Felix in Eugene eine Jahresweltbestleistung (49,68) gelungen. Wenn sie schaue, von wo sie nach der Verletzung hergekommen sei, dann sei es dennoch fantastisch, was sie erreicht habe, so Felix.
Über 400 m Hürden qualifizierte sich Sydney McLaughlin für Rio, ein High-School-Mädchen, das im August erst 17 Jahre alt wird. Sie ist die jüngste Olympia-Teilnehmerin aus den USA seit 1980. McLaughlin stellte mit 54,15 Sekunden einen Juniorinnen-Weltrekord auf und wurde Dritte. Schneller waren einzig Dalilah Muhammed, die mit 52,88 Sekunden eine Jahresweltbestmarke erzielte, und Ashley Spencer (54,02).
Bei den Männern scheiterte über 400 m Hürden Johnny Dutch (5.), der die zwei besten Zeiten in diesem Jahr gelaufen ist. Die Gegner von Kariem Hussein in Brasilien heissen Kerron Clement (48,50), Byron Robinson (48,79) und Michael Tinsley (48,82).