Der Stromkonzern Alpiq schreitet mit seiner Reorganisation weiter voran und verkauft sein Geschäftsfeld Energieversorgungstechnik (EVT) an den französischen Energiedienstleister Vinci Energies. Der Preis beläuft sich zum Unternehmenswert einschliesslich ausstehender Schulden auf 240 Mio Euro. (290 Mio. Franken).
Der reine Verkaufspreis auf Basis des Eigenkapitalwertes betrage hingegen 195 Mio. Euro, erklärte Alpiq am Freitag. Das abgestossene Geschäftsfeld war bisher Teil der deutschen Alpiq-Tochter Anlagentechnik Gruppe (AAT). Deren zweites Geschäftsfeld, die Energieerzeugungs- und Anlagentechnik, werde als eigenständige Geschäftseinheit unter dem bisherigen Geschäftsführer Ludwig Geissinger weitergeführt.
Vinci Energies sei in Entwicklung, Bau, Betrieb und Unterhalt von Energie-, Transport- und Kommunikationsinfrastrukturen tätig, teilte Alpiq weiter mit. Mit rund 60’000 Mitarbeitenden habe das Unternehmen im Jahr 2011 einen Umsatz von 8,7 Mrd. Euro erwirtschaftet. Der Alpiq-Bereich EVT habe im gleichen Zeitraum mit 3000 Mitarbeitenden einen Umsatz von 512 Mio. Euro erzielt.
Die Zustimmung des Aufsichtsrats von AAT werde für die kommende Woche erwartet. Zudem unterliege die Transaktion noch der Zustimmung der Wettbewerbsbehörde. Alpiq erwartet einen Vollzug im dritten Quartal 2012. Mit dem Verkauf von EVT mache man einen weiteren Schritt bei der Fokussierung auf das Kerngeschäft und beim Abbau der Verschuldung.
Alpiq wurde im vergangenen Jahr von den Umwälzungen im Energiesektor stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Gruppe musste 2011 einen Verlust von 1,3 Mrd. Franken hinnehmen. Grund dafür waren Wertberichtigungen, Sonderabschreibungen und Rückstellungen. Auch ohne diese Faktoren hätte Alpiq im vergangenen Jahr jedoch 60 Prozent weniger Gewinn erzielt.