Alternativer Nobelpreis an Hans R. Herren übergeben

Die Alternativen Nobelpreise sind an vier Kämpfer für Frieden, Umweltschutz und Menschenrechte überreicht worden. Der Schweizer Agrarwissenschaftler Hans R. Herren wurde für seine Verdienste bei der biologischen Schädlingsbekämpfung und beim nachhaltigen Landbau geehrt.

Jakob von Uexkull (l.) überreicht Hans Herren die Urkunde (Bild: sda)

Die Alternativen Nobelpreise sind an vier Kämpfer für Frieden, Umweltschutz und Menschenrechte überreicht worden. Der Schweizer Agrarwissenschaftler Hans R. Herren wurde für seine Verdienste bei der biologischen Schädlingsbekämpfung und beim nachhaltigen Landbau geehrt.

Der 65-jährige Walliser ist einer der weltweit führenden Experten auf diesen beiden Forschungsgebieten. Herren rief am Montag in seiner Dankesrede in Stockholm zu einem Paradigmenwechsel in der Landwirtschaft auf, wie es in der Mitteilung der Stiftung Biovision heisst, welcher Herren als Präsident vorsteht.

Das neue Paradigma «muss die Multifunktionalität der Landwirtschaft berücksichtigen und ihre Schlüsselrolle in den drei nachhaltigen Entwicklungsdimensionen Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft… in dieser Reihenfolge».

Kämpfer gegen Chemiewaffen geehrt

Auch der US-Amerikaner Paul Walker durfte am Montag einen der Preise entgegennehmen. Walker wurde im schwedischen Reichstag als «Wegbereiter für die Abschaffung von Chemiewaffen» geehrt. Beim Internationalen Grünen Kreuz kämpft der 67-Jährige für die Umsetzung der Konvention zum Verbot dieser Waffen, deren 190. Mitglied Syrien im Oktober wurde.

Mit Geduld und Hartnäckigkeit könne das Ziel, die Welt von chemischen Waffen zu befreien, erreicht werden, sagte Walker der Deutschen Presse-Agentur in Stockholm. «Es wird ein sehr historischer Moment sein – das erste Mal, dass eine ganze Klasse von Massenvernichtungswaffen komplett von der Erde verschwindet.»

Aktivist hilft Opfer von Vergewaltigungen

Einen weiteren Preis bekam der kongolesische Arzt Denis Mukwege, der sich in seiner Heimat um vergewaltigte Frauen kümmert. In seiner Rede im Reichstag erklärte er, Afrika warte ungeduldig auf die Umsetzung des Rahmenabkommens von Addis Abeba für eine friedliche Zukunft in der Region.

«Der Kampf gegen Straffreiheit ist einer der Schlüssel, um die Gewalt gegen Frauen zu beenden», sagte Mukwege.

Auch der im Gazastreifen lebende palästinensische Anwalt und Menschenrechtler Radschi Surani bekam einen der mit je rund 57’000 Euro dotierten Alternativen Nobelpreise. Die Auszeichnung, die offiziell Right Livelihood Award (Preis für richtige Lebensführung) heisst, vergibt die gleichnamige Stiftung.

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