Alternativer Nobelpreis geht an Förderer der Solarenergie in China

Die Träger der Alternativen Nobelpreise 2011 haben zu weltweitem Einsatz für die Durchsetzung der Menschenrechte sowie zur Verhinderung einer Klimakatastrophe aufgerufen.

Träger des alternativen Nobelpreises: Huang Ming (Archiv) (Bild: sda)

Die Träger der Alternativen Nobelpreise 2011 haben zu weltweitem Einsatz für die Durchsetzung der Menschenrechte sowie zur Verhinderung einer Klimakatastrophe aufgerufen.

Vor der Verleihung der vier Auszeichnungen im schwedischen Reichstag sagte der chinesische Solarenergie-Unternehmer Huang Ming, es müsse verhindert werden, dass künftige Generationen sich „in einer Welt mit kalten Wohnungen und einer verschmutzten Umwelt wiederfinden“.

Huang Ming hatte im Oktober den nicht dotierten Ehrenpreis für seinen erfolgreichen Einsatz für mehr Solarenergie in China zuerkannt bekommen.

Weitere Preise für Hebamme und NGO „Grain“

Die drei weiteren Preise mit einer Dotierung von je 50’000 Euro gingen an die Hebamme Ina May Gaskin aus den USA, die Anwältin Jacqueline Moudeina aus dem Tschad sowie die im spanischen Barcelona ansässige Organisation Grain. Diese setzt sich weltweit für die Rechte bäuerlicher Gemeinschaften gegen den massiven Aufkauf von Ackerland durch Auslandsinvestoren ein.

Grain-Sprecherin Renée Velvé sagte vor der feierlichen Preisverleihung: „Wir werden die Welthungerkrise nicht lösen, bis Menschen aufhören zu versuchen, kleinere landwirtschaftliche Familienbetriebe durch gross angelegte konzerngesteuerte Industrie zu ersetzen. Wir brauchen ein Nahrungssystem, dass Menschen ernährt und nicht die Märkte.“

„Straffreiheit ist eine Form von Krebs“

Die Menschenrechtsanwältin Moudeina verlangte in Stockholm die Auslieferung des früheren Diktators im Tschad, Hisséne Habré, aus seinem Exil in Senegal für ein Gerichtsverfahren in Belgien. Sie sagte: „In Afrika ist Straffreiheit eine Form von Krebs, die unseren Kontinent auffrisst und uns davon abhält, unser wahres Potenzial zu entfalten.“

Ina May Gyskin erhielt ihre Auszeichnung für ihren Kampf zur Durchsetzung humaner Entbindungsmethoden. Die Alternativen Nobelpreise („Right Livelihood Award“) gehen auf eine Stiftung des deutsch-schwedischen Publizisten Jacob von Uexküll zurück. Sie wurden seit 1980 an 145 Preisträger aus 45 Ländern vergeben.

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