Altersheimmitarbeiterin postet Bilder einer Toten auf Facebook

Eine Mitarbeiterin des Alters- und Pflegeheims Mogelsberg SG hat Bilder von sich und einer toten Frau auf Facebook gepostet und geschmacklos kommentiert. Das Untersuchungsamt Gossau hat eine Strafuntersuchung eröffnet wegen Verdachts auf Störung des Totenfriedens.

Geschmacklose Bilder auf Facebook werfen ein schlechtes Licht auf Ostschweizer Pflegerin (Symbolbild) (Bild: sda)

Eine Mitarbeiterin des Alters- und Pflegeheims Mogelsberg SG hat Bilder von sich und einer toten Frau auf Facebook gepostet und geschmacklos kommentiert. Das Untersuchungsamt Gossau hat eine Strafuntersuchung eröffnet wegen Verdachts auf Störung des Totenfriedens.

„Uns wurden die schlimmen Bilder zugespielt; wir haben am Dienstag sofort Anzeige erstattet“, sagte die St. Galler Kantonsrätin Vreni Wild, Gemeindepräsidentin von Neckertal. Die Bilder hätten dem Alters- und Pflegeheim Mogelsberg zugeordnet werden können, bestätigte Wild eine Meldung des „Blick am Abend“. Mogelsberg ist Teil der politischen Gemeinde Neckertal.

Das Alters- und Pflegheim wurde Mitte vergangenen Jahres geschlossen, sagt Wild. Allerdings nicht wegen des Vorfalls, der am Freitag von der Pendlerzeitung „20 Minuten“ publik gemacht wurde. Natalie Häusler, Sprecherin der St. Galler Staatsanwaltschaft, bestätigte den Bericht auf Anfrage.

Verdacht erhärtet

Im Lauf des Freitags wurde aus den Abklärungen des Sachverhalts eine Strafuntersuchung, wie Häusler gegenüber der sda sagte. Es bestehe der Verdacht der Störung des Totenfriedens.

Beim Amt für Soziales des Kantons St. Gallen sei man „schockiert und betroffen“, sagte Matthias Mayrhofer, Leiter der Abteilung Alter. Der Fall werfe ein schlechtes Licht auf die Pflegebranche. Matthias Mayrhofer ist froh, dass die Ermittlungen nun Licht ins Dunkel bringen und man wisse, wo sich der Fall zugetragen habe.

Bestürzung beim Berufsverband

Der Schweizer Berufsverband der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner (SBK) ist „schockiert und bestürzt“ über der Fall. Er fordert ein aktives Berufsregister, das es ermögliche, Personen die Berufsbewilligung zu entziehen, was heute nicht möglich sei.

Um dem akuten Personalmangel entgegenwirken zu können, brauche es in der Pflegebranche attraktivere Arbeitsbedingungen, damit sich gute Leute für diese anspruchsvolle Arbeit finden liessen. Leute wie die Frau, die mit einer Toten im Internet posiert haben soll, hätten in der Pflege nichts zu suchen, heisst es im SBK-Communiqué.

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