Am Busangebot im Unterbaselbiet soll gespart werden

Die Bau- und Planungskommission (BPK) des Landrats will das Angebot an Buslinien im Oberbaselbiet weniger stark kürzen als die Regierung. Dafür will sie bei Buslinien im Unterbaselbiet sparen. Die BPK spricht sich mit dem 8. Generellen Leistungsauftrag (GLA) zudem für die Umstellung des «Läufelfingerlis» auf Busbetrieb aus.

Die Bau- und Planungskommission (BPK) des Landrats will das Angebot an Buslinien im Oberbaselbiet weniger stark kürzen als die Regierung. Dafür will sie bei Buslinien im Unterbaselbiet sparen. Die BPK spricht sich mit dem 8. Generellen Leistungsauftrag (GLA) zudem für die Umstellung des «Läufelfingerlis» auf Busbetrieb aus.

Die BPK hatte verschiedenen Varianten geprüft, um den Bahnbetrieb auf der S9 zwischen Sissach und Olten aufrechtzuerhalten, wie dem am Mittwoch erschienenen Kommissionsbericht zum 8. GLA für den öffentlichen Verkehr für 2018 bis 2021 zu entnehmen ist. Sie sprach sich nun stillschweigend für die Umstellung auf Busbetrieb aus.

Mit der Umstellung des «Läufelfingerlis» auf Busbetrieb würden die allermeisten Personen im betroffenen Gebiet profitieren, heisst es im BPK-Bericht. Der Kanton will damit 840’000 Franken pro Jahr einsparen. Für die Änderung braucht es indes noch eine Zustimmung des Kantons Solothurn.

Spar-Rochaden bei Buslinien

Weniger stark einschränken als die Regierung will eine Mehrheit der BPK das Angebot auf einigen Buslinien im Oberbaselbiet. So sollen auf den Linien 92 (Hölstein – Bennwil) und 93 (Lampenberg – Ramlinsburg – Lausen) sowie der Teilstrecke Bretzwil bis Reigoldswil der Linie 91 unter der Woche noch 13 Kurspaare und am Wochenende wieder drei bis sechs Kurspaare verkehren.

Ebenfalls drei bis sechs Wochenendkurse will die BPK neu auf den Buslinien 108 (Sissach – Wittinsburg) und 109 (Rümlingen – Häfelfingen) einführen. Während mit diesen Änderungen unter der Woche rund 125’000 Franken eingespart werden könnten, würde das Wochenendangebot gemäss Bericht zu Mehrkosten von bis zu 285’000 Franken pro Jahr führen.

Heute sind auf den Linien 91, 92 und 93 bis zu 22 Kurspaare unterwegs. Deren Kostendeckungsgrad liegt bei 15 bis 20 Prozent. Das kantonale Angebotsdekret nennt für eine Aufnahme in den GLA eine Zielvorgabe von 25 bis 30 Prozent für Angebote, die über eine Minimalerschliessung einer Gemeinde hinausgehen.

Die Regierung will das Angebot auf den Linien 91, 92 und 93 daher auf neun Kurspaare unter der Woche reduzieren. Der Wochenendbetrieb war beim Fahrplanwechsel im vergangenen Dezember bereits eingestellt worden. Sparen will die Regierung so 430’000 Franken pro Jahr.

Sparen im Unterbaselbiet

Kürzen will eine Mehrheit der BPK im Gegenzug das Angebot auf mehreren Buslinien im Unterbaselbiet. Damit sollen gemäss Bericht Einsparungen von rund 860’000 Franken pro Jahr möglich sein.

Konkret sollen künftig auf den Linien 47 (Bottmingen – Muttenz), 60 (Biel-Benken – Schweizerhalle), 61 (Allschwil – Oberwil), 62 (Biel-Benken – Dornach-Arlesheim), 63 (Dornach-Arlesheim – Muttenz), 64 (Arlesheim – Allschwil) und 65 (Pfeffingen – Dornach-Arlesheim) bis zu fünf Kurspaare weniger verkehren.

Die BPK begründet diese Kürzung damit, dass auf diesen Linien doppelt so viele Kurspaare verkehren, als der Bund empfiehlt. Sie stelle zudem einen Akt der «innerkantonalen Solidarität» dar, schreibt die BPK. Eine Kürzung auf der Linie 47 braucht allerdings die Zustimmung von Basel-Stadt, und beim 64-er ist jene von Solothurn nötig.

Die Unterbaselbieter Buslinien erreichen gemäss Kanton – mit Ausnahme der Linie 63 mit 25 Prozent – einen Kostendeckungsgrad zwischen 37 und 47 Prozent. Gemäss Kommissionsbericht hatten die Vertreter des Kantons vor einer Kürzung gewarnt: Für einen effizienten ÖV dürften nicht Linien gekürzt werden, die rege genutzt werden.

Überarbeiten lassen will die BPK das Angebotsdekret bis spätestens Ende 2018. Sie hält es für falsch, dass im ganzen Kanton der gleiche Kostenverteilschlüssel gilt. Der Kostendeckungsgrad könne nicht überall gleich sein, weshalb das Dekret unter Berücksichtigung der Bedürfnisse der Randregionen angepasst werden müsse.

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