Am meisten Reklamationen bei SRG-Ombudsstelle über Info-Sendungen

Im vergangenen Jahr sind bei der Ombudsstelle der SRG Deutschschweiz 150 Reklamationen über Sendungen von Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) eingegangen. Das ist ein leichter Rückgang zum Vorjahr. Am meisten reklamiert wurde über Informationssendungen.

Ombudsmann Achille Casanova (Archiv) (Bild: sda)

Im vergangenen Jahr sind bei der Ombudsstelle der SRG Deutschschweiz 150 Reklamationen über Sendungen von Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) eingegangen. Das ist ein leichter Rückgang zum Vorjahr. Am meisten reklamiert wurde über Informationssendungen.

Beim Fernsehen führt der „Kassensturz“ die Tabelle mit 19 Beanstandungen an, gefolgt von der „Tagesschau“ mit 14 und „10vor10“ mit 11 Reklamationen, wie es in der Mitteilung der SRG Deutschschweiz vom Donnerstag heisst. Beim Radio betrafen 5 Eingaben die Nachrichten und 2 die Sendung „Treffpunkt“.

Mit 150 Beanstandungen sei die Zahl der Eingaben im Vergleich zu 2011 zwar um 21 leicht zurückgegangen, sie bewege sich aber genau im Durchschnitt der vergangenen acht Jahre, schreibt Ombudsmann Achille Casanova in seinem Jahresbericht. Auch die Motive der Reklamationen und die entsprechenden Beurteilungen seien relativ konstant.

Auf 45 der 150 Eingaben war es rechtlich nicht möglich, formell einzutreten. 26 davon wurden jedoch zur direkten Beantwortung an die zuständigen Stellen von SRF weitergeleitet. Von den 113 materiell behandelten Fällen betrafen 12 (Vorjahr 14) das Radio, 96 (Vorjahr 101) das Fernsehen und 4 beide Medien. Ein Fall richtete sich gegen das übrige publizistische Angebot von SRF.

Wenig Reklamationen wegen Gewalt

Fast die Hälfte der Eingaben bemängelte, eine Sendung sei nicht sachgerecht oder politisch tendenziös. Bei knapp einem Viertel der Fälle war die reklamierende Person der Meinung, eine Person, Vereinigung oder Firma sei diffamiert worden. Zwei Prozent der Beanstandungen betrafen Gewaltdarstellungen.

Der Ombudsmann und seine Stellvertreterin beurteilten 27 Prozent der Beanstandungen als „berechtigt oder teilweise berechtigt“. Diese Zahl liege nur wenig über dem Wert der letzten Jahre, heisst es weiter. 7 der als begründet beurteilten Reklamationen betrafen die Sendung „Kassensturz“ über die Managed-Care-Abstimmungsvorlage.

An die Unabhängige Beschwerdeinstanz UBI leitete die Ombudsstelle der SRG 10 Beanstandungen weiter. Das sind drei weniger als im Vorjahr.

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