Amateur Benjamin Rusch als einziger Schweizer noch mit Chancen

Nur der junge Amateur Benjamin Rusch kann verhindern, dass kein Schweizer Golfer die Finalrunden des Omega European Masters in Crans-Montana bestreiten wird. Rusch beendet die 2. Runde am Samstag.

Gute Vorstellung des Amateurs Benjamin Rusch (Bild: Si)

Nur der junge Amateur Benjamin Rusch kann verhindern, dass kein Schweizer Golfer die Finalrunden des Omega European Masters in Crans-Montana bestreiten wird. Rusch beendet die 2. Runde am Samstag.

Anhaltender und zeitweise heftiger Regen auf dem Walliser Hochplateau führte dazu, dass die letzten Spieler im 156-köpfigen Teilnehmerfeld des renommierten Schweizer Turniers der Europa-PGA-Tour ihren zweiten Durchgang am Freitagabend bei einbrechender Dunkelheit nicht zu Ende spielen konnten.

Einer dieser Golfer ist der 23-jährige Thurgauer Amateur Benjamin Rusch vom Golfclub Lipperswil. Er muss am Samstagmorgen noch die Löcher 16 bis 18 absolvieren. Gelingt ihm dies ohne Schlagverlust, wird er als einziger der sieben Schweizer Teilnehmer (vier Profis, drei Amateure) in den beiden Finalrunden dabei sein. Dass ein Amateur für die Schweizer Golfer am Omega European Masters die Kohlen aus dem Feuer holen würde, wäre nicht neu. Zuletzt ist dies Marco Scopetta im Jahr 1996 geglückt. Sollte Rusch dagegen scheitern, wäre erstmals seit 2006 kein Schweizer im Finalfeld dabei.

Benjamin Rusch studiert noch bis Sommer 2014 an der Universität von Virginia. Danach will der Weinfelder ganz auf die Karte Golf setzen und Profi werden. Als Amateur hat er bereits ein paar beachtenswerte Erfolge vorzuweisen. So war er im Juli 2011 Mitglied der Schweizer Amateur-Nationalmannschaft, die in Portugal auf sensationelle Weise EM-Silber gewann. Mitte Juli dieses Jahres qualfizierte er sich an der Credit Suisse Challenge auf Golf Sempachersee, dem Profiturnier der zweiten Kategorie, für die Finalrunden. Gleiches könnte ihm also am Samstag auf der obersten Stufe gelingen.

Die übrigen Schweizer scheiterten an dem mit 2,1 Millionen Euro dotierten Turnier in Crans-Montana deutlich. Enttäuschend war dies besonders für den 33-jährigen Bündner Martin Rominger, der mit einer 68er-Runde (3 unter Par) ausgezeichnet gestartet war. In der zweiten Runde – er spielte nach eigenen Worten „lausig“ – fiel er mit 78 Schlägen weit zurück. Er vergab seine Chancen mit zwei Doppel-Bogey und einem Bogey innerhalb von nur drei Löchern. Ein taktischer Fehler (falsche Schlägerwahl) hatte zum ersten dieser Doppelbogeys geführt, das zweite war die unmittelbare Folge davon. Er habe diesem Missgeschick noch „hinterherstudiert“.

Nach zwei Runden führt der Franzose Julien Quesne einen Schlag vor dem Engländer Danny Willett. Beide gehören zu den krassen Aussenseitern. Von den Favoriten hat sich der Schotte Paul Lawrie, British-Open-Champion 1999 und zweifacher Sieger in dieser Saison, als Dritter der Zwischenrangliste in die günstigste Position gebracht. Von den weiteren Golfern mit klangvollen Namen haben Miguel Angel Jimenez, der Sieger von 2010, sowie Colin Montgomerie, Matteo Manassero und Darren Clarke den Cut für die Finalrunden geschafft. Vorjahressieger Thomas Björn, der „Weisse Hai“ Greg Norman und José Maria Olazabal sind dagegen ausgeschieden.

Crans-Montana VS. Omega European Masters (2,1 Mio. Euro/Par 71). Provisorischer Stand nach der 2. Runde (9 Spieler noch ausstehend): 1. Julien Quesne (Fr) 133 (68/65). 2. Danny Willett (Eng) 134 (67/67). 3. Paul Lawrie (Scho) 135 (69/66). 4. David Howell (Eng) 136 (66/70), Tommy Fleetwood (Eng) 136 (70/66), Marcus Fraser (Au) 136 (68/68) und Robert Coles (Eng) 136 (66/70).

Ferner: 13. Anders Hansen (Dä) 138 (68/70), Thomas Levet (Fr) 138 (68/70), Grégory Bourdy (Fr) 138 (63/75) und Bernd Wiesberger (Ö) 138 (70/68). 27. Brett Rumford (Au) 139 (71/68), Markus Brier (Ö) 139 (67/72), Mathias Grönberg (Sd) 139 (70/69) und Phillip Price (Wales) 139 (68/71). 34. Colin Montgomerie (Scho) 140 (72/68) und Alexander Noren (Sd) 140 (71/69). 46. Matteo Manassero (It) 141 (71/70) und Michael Campbell (Neus) 141 (70/71). 58. Miguel Angel Jimenez (Sp) 142 (77/65!), Darren Clarke (NIrl) 142 (72/70) und Benjamin Rusch (Sz/Amateur) Par (noch 3 Löcher zu spielen).

Cut verpasst: 83. Ricardo Gonzalez (Arg) 143 (71/72) und Henrik Stenson (Sd) 143 (69/74). 111. Martin Rominger (Sz) 146 (68/78), Ken Benz (Sz) 146 (73/73), Edouard Amacher (Sz/Amateur) 146 (72/74), Thomas Björn (Dä/TV) 146 (74/72), José Maria Olazabal (Sp) 146 (72/74), Paul McGinley (Irl) 146 (72/74) und Kristoffer Broberg (Sd) 146 (74/72). 124. Paul Casey (Eng) 147 (73/74), Rich Beem (USA) 147 (72/75) und Roger Furrer (Sz) plus 5 (noch 1 Loch zu spielen). 131. Greg Norman (Au) 148 (75/73). 146. Bradley Dredge (Wales) 152 (81/71). 150. Damian Ulrich (Sz) 155 (76/79). 154. Joel Girrbach (Sz/Amateur) 158 (77/81). – 155 klassiert.

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