Der HC Ambri-Piotta wird immer unheimlicher. Die Leventiner gewinnen das Spitzenspiel gegen Davos dank einer meisterlichen Leistung mit 5:2.
Wer hätte das vor der Saison gedacht. Aber Ambri-Piotta (3.) spielt am Samstag in Fribourg (4.) um die Tabellenführung – und das nicht nach einer Handvoll Runden, sondern nach einem Drittel der gesamten Qualifikation. Und dass sich das Team von Coach Serge Pelletier verdientermassen im obersten Tabellendrittel hält, unterstrich Ambri-Piotta am Freitagabend gegen Davos. Das Heimteam verdiente sich vor 5657 Zuschauern in der Valascia den Sieg auch in dieser Höhe.
Am Anfang überzeugte Ambri in Überzahl. Die Leventiner nutzten durch Alexandre Giroux (1:0) und Maxim Noreau (2:1) die ersten beiden Powerplay-Chancen zu Führungstoren aus. Der Treffer von Noreau war der erste eines Ambri-Verteidigers in dieser Saison. In der zweiten Spielhälfte setzte Ambri dann aber auch bei Gleichzahl auf dem Eis spielerische Highlights. Die Goals zum 3:2 durch Alexandre Giroux (37.) und zum 4:2 durch Marc Reichert (43.) waren wunderschön herauskombiniert und alleine das Eintrittsgeld wert. Sechs Sekunden vor Schluss, als die Fans das «la montanara» längst angestimmt hatten, gelang Alain Miéville ins leere Tor sogar noch das fünfte Tor.
Die Zeichen stehen gut, dass Ambri in dieser Saison erstmals seit 2006 (und nach mehreren finanziellen Gratwanderungen in dieser Zeit) wieder die Playoffs schaffen wird. Die Valascia bebt jedenfalls wieder wie zu den erfolgreichsten Zeiten des Traditionsklubs.
Und der Rekordmeister Davos? Die Davoser realisierten zwar durch die Skandinavier Marcus Paulsson und Ville Koistinen zweimal den Ausgleich, boten aber zu wenig. Ambri schlug Davos mit dessen Mitteln, nämlich mit rassigen Gegenangriffen. Janick Schwendener kassierte vier Gegentore (23 Paraden), wegen des Ersatzmanns des verletzten Leonardo Genonis verlor der HCD die Partie in der Leventina aber nicht. Selbst ein frühes Timeout von Arno Del Curto nach neun Minuten vermochte für einmal Davos nicht wachzurütteln.
Ambri-Piotta – Davos 5:2 (2:1, 1:1, 2:0)
Valascia. – 5657 Zuschauer. – SR Mandioni/Massy, Dumoulin/Kohler. – Tore: 9. (8:25) Giroux (Park, Noreau/Ausschluss Reto von Arx) 1:0. 10. (9:06) Paulsson (Lindgren) 1:1. 19. Noreau (Park, Giroux/Ausschluss Ambühl) 2:1. 32. Koistinen (Lindgren, Ambühl/Ausschluss Miéville) 2:2. 37. Giroux (Pestoni) 3:2. 43. Reichert (Miéville, Steiner) 4:2. 60. Miéville 5:2 (ins leere Tor). – Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Ambri-Piotta, 5mal 2 Minuten gegen Davos. – PostFinance-Topskorer: Steiner; Paulsson.
Ambri-Piotta: Schaefer; Trunz, Sidler; El Assaoui, Nordlund; Noreau, Gautschi; Chavaillaz, Grieder; Grassi, Schlagenhauf, Elias Bianchi; Pestoni, Park, Giroux; Steiner, Miéville, Reichert; Duca, Fabian Lüthi, Pedretti.
Davos: Schwendener; Jan von Arx, Grossmann; Samuel Guerra, Koistinen; Rizzi, Forster; Back, Schneeberger; Bürgler, Ambühl, Dino Wieser; Guggisberg, Lindgren, Paulsson; Ryser, Reto von Arx, Hofmann; Pfranger, Samuel Walser, Sieber.
Bemerkungen: Ambri-Piotta ohne Williams, Kobach und Dotti, Davos ohne Sciaroni, Genoni (alle verletzt), Corvi (krank) und O’Connor (überzähliger Ausländer). El Assaoui verletzt ausgeschieden (55.). – Timeouts: Ambri-Piotta (38.); Davos (9.).