Der Amerikaner Jim Yong Kim bleibt Präsident der Weltbank. Das Führungsgremium habe ihn einstimmig für eine zweite Amtszeit ernannt, die am 1. Juli 2017 beginne und fünf Jahre dauere, teilte die Institution am Dienstag mit.
Der promovierte Mediziner war nach Ablauf der Bewerbungsfrist der einzige Kandidat gewesen. Der Chefposten der internationalen Entwicklungsbank mit Sitz in Washington wird traditionell von den USA besetzt. Die Schwesterorganisation IWF leitet dagegen üblicherweise ein Europäer, zurzeit die Französin Christine Lagarde.
Die Weltbank verfolgt vor allem das Ziel, in ärmeren Ländern gezielt die Finanzierung von Entwicklungshilfeprojekten zu gewährleisten. Oft sind die Kredite der Weltbank langfristig und zinslos.
Kim hatte sich bei seinem Amtsantritt 2012 nach eigenen Angaben zur Aufgabe gemacht, die extreme Armut in der Welt bis zum Jahr 2030 auszulöschen. Ausserdem solle das Einkommen der unteren 40 Prozent deutlich angehoben werden. «Ich glaube, wir sind auf einem guten Weg, diese wichtigen Ziele zu erreichen», sagte Kim.
Der seit 2012 amtierende Kim ist allerdings nicht unumstritten. Anfang August hatte die Mitarbeitervereinigung der Weltbank in einem offenen Brief massive Kritik an ihm geübt. In der internationalen Finanzorganisation herrsche eine «Führungskrise», welche die Weltbank auf längere Sicht irrelevant machen könnte, hiess es darin.