Die Amerikaner haben Abschied von dem verstorbenen US-Raumfahrtpionier John Glenn genommen. Der Sarg Glenns wurde am Freitag im Kapitol in Columbus aufgebahrt, der Hauptstadt seiner Heimat Ohio. Diese Ehre ist normalerweise ranghohen Regierungsmitgliedern vorbehalten.
Trauernde zogen still an dem mit einer US-Flagge bedeckten Sarg vorüber. Am späten Nachmittag erschien auch Glenns Witwe Annie in Begleitung mehrerer Persönlichkeiten, unter ihnen Aussenminister John Kerry.
Für Samstagnachmittag war eine öffentliche Trauerzeremonie geplant. Dafür sollte der Sarg auf den Campus der Ohio State University (OSU) gebracht werden. Als Redner wurde unter anderem Vizepräsident Joe Biden erwartet.
Erst im April dann soll Glenn auf dem Washingtoner Arlington National Cemetery beigesetzt werden, wie die Universität mitteilte. An der OSU hatte Glenn in seinen späteren Lebensjahren unterrichtet.
Wettlauf verloren
Als letzter der sieben allerersten US-Astronauten war Glenn am 8. Dezember im Alter von 95 Jahren gestorben. Er war 1962 der erste US-Astronaut im All, der die Erde umrundete. Allerdings verloren die USA den Wettlauf mit der Sowjetunion: Einige Monate vor Glenn war der Kosmonaut Juri Gagarin um die Erde gekreist.
Glenn schrieb aber gleich zwei Mal Raumfahrtgeschichte: Im Alter von 77 Jahren wurde er der älteste Astronaut, der jemals ins All reiste. Er umkreiste 1998 an Bord der Weltraumfähre «Discovery» 134 Mal die Erde.