Der in den USA seit langem anhaltende Konflikt um die Ehe von Homosexuellen hat einen neuen Austragungsort gefunden: In Filialen der US-Fast-Food-Kette „Chick-fil-A“ treffen sich Gegner und Befürworter. Grund dafür sind Aussagen von Dan Cathy, dem Chef der Kette.
Er hatte Mitte Juli mit Äusserungen in US-Medien gegen die Homo-Ehe für heftige Kritik gesorgt. So hatte er etwa gesagt, es bedürfe „Gottes Urteil“ bei der Einschätzung zur Homo-Ehe.
Die Homosexuellen-Organisation Human Rights Campaign warf der Kette vor, mit ihrer Einstellung auf der „falschen Seite der Geschichte“ zu stehen.
Die Kritik an Cathy löste wiederum eine Unterstützungsaktion für den erzkonservativen Betrieb aus. Auf Facebook kündigten 630’000 Menschen an daran teilzunehmen. Von prominenter Seite unterstützte etwa der Republikaner Mike Huckabee den Aufruf. Huckabee ist ein entschiedener Gegner der Homo-Ehe.
Essen aus Protest gegen Homo-Ehe
In der Folge entstanden am Mittwoch (Ortszeit) lange Schlangen und Staus vor „Chick-fil-A“-Filialen. Hunderte Personen assen Unmengen an Hähnchenmenüs. Manche von ihnen mussten über zwei Stunden auf ihr Essen warten.
Organisationen zur Unterstützung Homosexueller riefen ihrerseits homosexuelle Paare für Freitag zu einem „Tag des Küssens“ vor den Filialen der Kette und vor Einkaufszentren auf.
Jedoch scheint die Äusserung von Cathy innerhalb seines Konzerns nicht unumstritten zu sein. In dem US-Bundesstaat New Hampshire, wo die Homo-Ehe legal ist, kündigte etwa eine Filiale an, eine anstehende Homosexuellen-Parade finanziell zu unterstützen.
„Chick-fil-A“ ist in den USA mit mehr als 1600 Filialen vertreten. Die Kette ist seit jeher für ihre streng konservative Einstellung ebenso bekannt wie für ihre Sandwiches mit Hähnchenbrust. Das Unternehmen steht offen für biblische Werte ein und schliesst etwa sonntags sämtliche Filialen.