Amerikanische Staaten beraten über neue Wege im Kampf gegen Drogen

Ganz im Zeichen des Kampfes gegen die Drogen hat in Guatemala am Dienstag die Vollversammlung der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) begonnen. Bis zum Donnerstag wollen die Aussenminister der Region vor allem über neue Strategien gegen die Drogen diskutieren.

Sagt dem Drogenhandel den Kampf an: José Miguel Insulza (Bild: sda)

Ganz im Zeichen des Kampfes gegen die Drogen hat in Guatemala am Dienstag die Vollversammlung der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) begonnen. Bis zum Donnerstag wollen die Aussenminister der Region vor allem über neue Strategien gegen die Drogen diskutieren.

«Das ist eines der Themen, das den Bürgern Amerikas am meisten Sorgen bereitet», sagte Generalsekretär José Miguel Insulza bei der Eröffnung der Vollversammlung. Der Kampf gegen die Drogen stelle die Demokratien der Region vor eine enorme Herausforderung. Vor allem in Mittelamerika und Mexiko kommen jedes Jahr Tausende im Kampf der Kartelle ums Leben.

Mitte Mai hatte eine Arbeitsgruppe der OAS ein Papier vorgelegt, in dem unter anderem eine Legalisierung des Drogenkonsums zur Debatte gestellt wird. Ein solcher Schritt könnte nach Auffassung von Experten die Gewinnspanne der Kartelle schmälern und so ihre Macht brechen.

«Wir eröffnen eine Debatte, die vorher nie geführt wurde», sagte Insulza. «Wir machen Schluss mit einem Tabu, das für mehrere Jahrzehnte bestimmte Diskussionen auf der obersten Ebene verhindert hat.»

«Neues Kapitel»

Guatemalas Präsident Otto Pérez Molina gehört zu den wenigen Staatschefs der Region, die sich bereits offen für den radikalen Weg einer Legalisierung ausgesprochen haben. «Wir schlagen das erste Kapitel einer neuen Geschichte des Drogenthemas in unserer Hemisphäre auf», sagte er.

Grundlegende Entscheidungen wurde bei dem Treffen in Antigua Guatemala allerdings nicht erwartet. Es wäre bereits ein gutes Ergebnis, wenn sich die Vertreter der 34 aktiven Mitgliedsstaaten in einigen Punkten und auf einen konkreten Fahrplan für weitere Gespräche einigen könnten, sagte der Amerika-Direktor der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch, José Miguel Vivanco.

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