Simon Ammann wachsen auch auf der Flugschanze keine Flügel. Der Toggenburger beendet die beiden Skifliegen in Bad Mitterndorf (Ö) als Zehnter und Achter.
Der erste Auftritt seit dem vorzeitigen, krankheitsbedingten Abschied von der Vierschanzentournee gelang Simon Ammann nicht wunschgemäss. Der Skiflug-Weltmeister landete beim „Frühschoppen“, dem am Vormittag in einem Durchgang nachgeholten Wettkampf, der am Samstag hatte abgesagt werden müssen, mit einem Sprung auf 187 m auf dem 10. Platz. Am Nachmittag zeigte Ammann einen guten ersten Sprung, der ihm den 8. Zwischenrang eintrug. Diesen konnte er im zweiten Durchgang halten.
Auch Ammann gewann eine Position, weil Gregor Schlierenzauer disqualifiziert wurde. Der Topfavorit und Tournee-Sieger hatte beim Zumachen des Anzugs oben auf dem Anlaufturm den Reissverschluss kaputt gemacht. Mit Sicherheitsnadeln und Klebeband flickte er den Anzug behelfsmässig zusammen. Doch die Bastelarbeit verstiess gegen das Reglement. Schlierenzauer bewies mit einem Sprung, der locker zum Sieg gereicht hätte, zwar seine Coolness. Doch bei der Materialkontrolle bestätigte sich dann, was er schon befürchtet hatte: Disqualifikation.
Den 1. Platz erbte Anders Bardal. Der Norweger feierte seinen dritten Weltcupsieg, den ersten auf einer Flugschanze. Bardal wurde auf dem Podest vom Japaner Daiki Ito und vom Polen Kamil Stoch flankiert. Die favorisierten Österreicher hatten den Sieg schon am Vormittag verpasst, als sich der Skiflug-Spezialist Robert Kranjec aus Slowenien vor Thomas Morgenstern und Bardal durchsetzte und zum dritten Weltcupsieg seiner Karriere kam. Schlierenzauer musste sich mit Rang 7 bescheiden.