Ammann noch nie so nahe dran

Simon Ammann greift heute Abend in Bischofshofen (Ö) nach seinem ersten Gesamtsieg an der Vierschanzentournee. Gegen seine österreichischen Konkurrenten kündigt sich ein spannendes Finale an.

Jubelt er heute wieder? Simon Ammann (Bild: Si)

Simon Ammann greift heute Abend in Bischofshofen (Ö) nach seinem ersten Gesamtsieg an der Vierschanzentournee. Gegen seine österreichischen Konkurrenten kündigt sich ein spannendes Finale an.

Schliesst der vierfache Olympiasieger die letzte Lücke in seinem beeindruckenden Palmarès? Oder setzt sich tatsächlich «Rookie» Diethart durch? Oder lacht zum Schluss doch Thomas Morgenstern?

Diethart will seinen kometenhaften Aufstieg mit einem Happy End krönen. Der 21-Jährige war Mitte Dezember noch ein unbekannter Springer, jetzt kämpft er am Dreikönigstag um den Gesamtsieg bei der 62. Vierschanzentournee. Etwas mehr als fünf Meter oder 9,4 Punkte Vorsprung hat Diethart auf Ammann herausgesprungen. Allerdings weist Bischofshofen die mit Abstand grösste «Streuung» der Tournee auf, will heissen, hier kann man einen solchen Rückstand durchaus aufholen.

Ammann lässt sich nicht auf Spekulationen ein. «Die Ausgangslage ist klar, ich bin Zweiter», sagte er. Die Rolle des Jägers scheint ihm zu behagen. Fakt ist, dass der 32-Jährige noch nie so nahe dran war. 2007 (3. Schlussrang) betrug sein Handicap 16,4 Punkte. In den Jahren 2009 und 2011, in denen er zum Schluss Zweiter wurde, trat er mit einer Hypothek von 15,8, beziehungsweise 27,3 Zählern an.

«Den einen kenne ich nicht, der andere wird sicher mit der Wut im Bauch springen. So sind sie eigentlich beide gefährlich», erinnerte Ammann an Morgensterns schlechte Bedingungen im Windspringen von Innsbruck. Für Ammann spricht seine hohe Konstanz an Top-Sprüngen. «Jeder Sprung, der funktioniert, bringt einen der Perfektion näher. Der Sprung, den ich im Kopf habe, wird immer klarer», betonte Ammann nach seinem Podestplatz in Innsbruck.

Ammann winkt die Chance, in einen exklusiven Kreis aufzusteigen. Bloss der exzentrische Finne Matti Nykänen, der deutsche Jens Weissflog, der zurückhaltende Norweger Espen Bredesen und Morgenstern sind jene vier Springer der Neuzeit, die den «Grand Slam» – Einzel-Olympiasieg, Weltmeistertitel, Gesamt-Weltcup und der Sieg an der Vierschanzentournee – geschafft haben.

Die wichtigsten K.o.-Duelle (ab 16.00 Uhr): Andreas Wank (De) – Gregor Schlierenzauer (Ö), Janne Ahonen (Fi) – Jakub Janda (Tsch), Severin Freund (De) – Anssi Koivuranta (Fi), Gregor Deschwanden (Sz) – Thomas Morgenstern (Ö), Simon Ammann (Sz) – Thomas Diethart (Ö).

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