Ägypten will nach Recherchen von Menschenrechtlern den Tod mehrerer Demonstranten während des vierten Jahrestages der Revolution verschleiern. Hunderte Teilnehmer der Proteste seien in Haft genommen worden, weitere Augenzeugen würden bedroht, berichtete die Menschenrechtsorganisation Amnesty International.
So versuche das Regime, die Aufklärung von unverhältnismässiger Polizeigewalt rund um den 25. Januar zu verhindern. In Ägypten hatten am 25. Januar 2011 jene Proteste begonnen, die in ihrer Folge den Langzeitherrscher Husni Mubarak zu Fall brachten.
Rund um den diesjährigen vierten Jahrestag löste die Polizei mehrere Gedenkmärsche und Proteste im Land gewaltsam auf, 23 Menschen kamen nach offiziellen Zählungen ums Leben.
Das Regime «inszeniert nun eine Vertuschung», heisst es in dem Amnesty-Bericht. Mindestens 500 Demonstranten seien nach Angaben von Anwälten derzeit in inoffiziellen Lagern in Haft, auch Journalisten seien festgenommen worden.
Laut Amnesty liess die ägyptische Staatsanwaltschaft auch Augenzeugen inhaftieren. Anfang vergangener Woche mahnten bereits die Vereinten Nationen Kairo zur Aufklärung der exzessiven Polizeigewalt.