Im jemenitischen Bürgerkrieg bekämpfen sich die Parteien ohne jede Rücksicht auf zivile Opfer. Das haben Recherchen von Amnesty International ergeben.
Bei Luftangriffen des von Saudi-Arabien geführten Militärbündnisses und Kämpfen zwischen Huthi-Rebellen und deren Gegnern am Boden seien in den vergangenen Wochen hunderte Unbeteiligte ums Leben gekommen und verletzt worden, darunter viele Kinder, heisst es in einem am Dienstag in London veröffentlichten Bericht der Menschenrechtsorganisation.
Die Luftangriffe richteten sich demnach gegen Wohngebiete, Schulen und Moscheen. Huthi-Rebellen und regierungstreue Kämpfer feuerten Raketen in dicht besiedelten Gebieten ab. Es könne sich um Kriegsverbrechen handeln, hiess es in dem Bericht. Zudem bräuchten vier Fünftel der Menschen im Süden des Landes humanitäre Hilfe, da sie etwa keinen Zugang zu sauberem Wasser und Elektrizität hätten.
Im Jemen kämpfen Huthis mit ihren Verbündeten gegen Anhänger von Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi, der Ende März nach Saudi-Arabien geflohen ist. Seither fliegt ein von Saudi-Arabien geführtes Militärbündnis regelmässig Luftangriffe auf Stellungen der Rebellen im Jemen.
Gemäss dem UNO-Hochkommissariat für Menschenrechte kamen bei den Kämpfen in Jemen bis am 4. August mindestens 1916 Zivilpersonen ums Leben. Mindestens 207 zivile Objekte, darunter Privathäuser und öffentliche Infrastruktur, wurden vollständig oder teilweise zerstört.