Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) hat die mexikanischen Behörden beschuldigt, zu wenig gegen die zunehmende Gewalt gegen Frauen zu tun. Zwischen 1985 und 2010 seien rund 34’000 Frauen in Mexiko getötet worden.
Allein im Jahre 2010 seien 2418 Frauen Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen, berichtete AI in einem am Mittwoch (Ortszeit) in Mexiko-Stadt veröffentlichten Bericht. Die meisten Frauenmorde seien in der Stadt Ciudad Juárez verübt worden. 2010 wurden dort an der Grenze zu den USA 320 Frauen getötet. Seit Januar dieses Jahres waren es dem Bericht zufolge 130.
AI-Berichterstatter Rupert Knox führte die Gewalt auf eine mangelnde Strafverfolgung seitens der mexikanischen Behörden zurück. 2009 seien 14’829 Fälle von Gewalt gegen Frauen in ganz Mexiko angezeigt worden, doch nur in 2795 Fällen seien Täter verurteilt und bestraft worden.
Mexiko habe zwar in den vergangenen Jahren Gesetze erlassen und Einrichtungen zum Schutz der Frauen geschaffen. „Aber ein grosser Teil des Problems rührt daher, dass diese Gesetze nicht angewendet werden und die Institutionen zu schwach sind“, erklärte Knox.