Amnesty International (AI) fordert den Bundesrat dazu auf, endlich 1500 besonders verletzliche Flüchtlinge des Syrien-Konflikts aufzunehmen. Die Aktivisten hüllten sich dafür am Montag öffentlichkeitswirksam in Rettungsdecken.
Sie erinnerten die Pendler in den Hauptbahnhöfen grosser Städte wie Zürich, Bern, Basel, Lausanne und Genf auf die Verletzlichkeit der Menschen, die in ihren Heimatländern alles haben aufgeben müssen und die auf Schutz und Aufnahme hoffen. Unter dem Titel «Alles ist besser geschützt als Menschen auf der Flucht» lancierte Amnesty damit eine nationale Kampagne.
Der Bundesrat wurde aufgefordert, die schon lange versprochenen 1500 besonders verletzlichen Flüchtlinge des Syrien-Konflikts so schnell wie möglich aufzunehmen. Zudem müssten Italien und Griechenland möglichst rasch entlastet werden, indem wie versprochen 1500 Asylsuchende aus diesen beiden Ländern aufgenommen würden. Die Landesregierung müsse mehr Solidarität zeigen und weitere Flüchtlinge und Asylsuchende aufnehmen.
Bis heute sei erst wenig passiert, kritisierte Amnesty. Im Rahmen des sogenannten Relocation-Programms seien bis Mitte September erst 72 Menschen aus Italien und keine einzige Person aus Griechenland aufgenommen worden. Direkt aus der Konfliktregion seien nach dem Bundesrats-Beschluss erst 751 besonders verletzliche Syrien-Flüchtlinge in die Schweiz gekommen.