Amnesty International kritisiert Irlands Abtreibungsverbot scharf

Irlands strenges Abtreibungsgesetz bringt Schwangere nach Erkenntnissen von Amnesty International in grosse Gefahr. Die irischen Bestimmungen bringen Frauen laut Amnesty manchmal dazu, ihr Baby auch unter hohem Risiko zur Welt zu bringen.

Eine Patientin hält sich eine Bettflasche auf den Bauch. Eine gestellte Aufnahme, die einen medikamentösen Schwangerschaftsabbruch wiedergibt. (Bild: sda)

Irlands strenges Abtreibungsgesetz bringt Schwangere nach Erkenntnissen von Amnesty International in grosse Gefahr. Die irischen Bestimmungen bringen Frauen laut Amnesty manchmal dazu, ihr Baby auch unter hohem Risiko zur Welt zu bringen.

Andere Frauen lassen Abbrüche im Ausland oder «illegal und unsachgemäss» in Irland durchführen. Laut Amnesty-Recherchen reisen jährlich rund 4000 Schwangere für eine Abtreibung aus, wie die Menschenrechtsorganisation am Dienstag in ihrem Bericht festhielt.

Frauen werde in Irland der Abbruch selbst dann verweigert, wenn der Fötus nicht lebensfähig oder die Schwangerschaft Folge einer Vergewaltigung sei. Zwar dürfe der Eingriff vorgenommen werden, wenn Lebensgefahr für die Schwangere bestehe.

«Praktisch formuliert das irische Recht aber nicht klar, ab wann eine Schwangerschaft als lebensbedrohlich einzustufen ist», erklärte Amnesty-Expertin Maja Liebing. Viele Ärzte weigerten sich deshalb aus Angst vor Strafverfolgung, die Abtreibung durchzuführen, bis der Zustand der Frauen nicht gravierend sei.

Mit seinen Regeln verstosse das Land gegen internationale Menschenrechtsstandards, erklärte Amnesty. «Frauen und Mädchen, die sich für einen Schwangerschaftsabbruch entscheiden, werden in Irland wie Kriminelle behandelt», sagte Liebing.

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