Amnesty prangert Lage unbezahlter Arbeiter in Katar an

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty international hat die verzweifelte Lage von 80 Wanderarbeitern in Katar angeprangert. Diese seien seit fast einem Jahr nicht bezahlt worden und hätten kaum zu essen, erklärte die Organisation am Mittwoch.

Kein Lohn, erbärmliche Unterkunft: Gastarbeiter in Katar. (Archiv) (Bild: sda)

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty international hat die verzweifelte Lage von 80 Wanderarbeitern in Katar angeprangert. Diese seien seit fast einem Jahr nicht bezahlt worden und hätten kaum zu essen, erklärte die Organisation am Mittwoch.

Die überwiegend aus Nepal stammenden Menschen könnten weder Geld nach Hause zu ihren Familien schicken noch ihre Schulden zurückzahlen, erklärte ai-Generalsekretär Salil Shetty. Er rief die katarischen Behörden auf, sich um den Fall zu kümmern.

Die Betroffenen kommen laut Amnesty vor allem aus Nepal, aber auch aus Sri Lanka, den Philippinen, Nigeria, China und Bangladesch. Sie arbeiteten bis Mitte Oktober für die Firma LTC auf der Baustelle des Al-Bidda-Wolkenkratzers, wo mehrere Sportorganisationen ihre Büros haben.

LTC schulde den Arbeitern, deren Arbeitsbedingungen «Zwangsarbeit» gleichkämen, insgesamt rund 1,5 Millionen Rial (370’000 Fr.), erklärte Amnesty weiter.

Den Angaben zufolge wollten die Arbeiter Klage vor dem Arbeitsgericht von Doha einreichen. Dort wurde ihnen jedoch beschieden, sie müssten jeder Justizkosten von 600 Rial (150 Fr.) aufbringen, wenn ihr Fall weiter bearbeitet werden solle.

Zu den Anschuldigungen konnte zunächst weder ein Regierungssprecher noch ein Vertreter von LTC erreicht werden.

Mitte November hatte Amnesty International bereits einen 169-Seiten-Bericht mit alarmierenden Einzelfällen und einer Gesamtkritik vorgelegt. Darin wird ein «ein alarmierendes Ausmass an Ausbeutung bis hin zu Zwangsarbeit» dokumentiert.

Das Öl-Emirat Katar und der Weltfussballverband FIFA sehen sich zunehmendem internationalem Druck ausgesetzt, die Arbeitsbedingungen auf den Baustellen für die Fussball-WM 2022 entscheidend zu verbessern.

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