Amnesty prangert Menschenrechtsverletzungen von syrischen Kurden an

Kurdische Behörden im Norden Syriens nutzen den Kampf gegen die Terrormiliz IS nach Ansicht von Amnesty, um gegen friedliche Kritiker und Zivilisten vorzugehen. Die Menschenrechtsorganisation befragte Häftlinge, in von der Kurden-Partei PYD kontrolliertem Gebiet.

Salih Muslim, Co-Vorsitzender der kurdischen Partei PYD in Syrien, beim diesjährigen 1.-Mai-Umzug in Zürich: Laut Amnesty International kommt es in PYD-kontrolliertem Gebiet zu Menschenrechtsverletzungen durch Behörden. (Archivbild) (Bild: sda)

Kurdische Behörden im Norden Syriens nutzen den Kampf gegen die Terrormiliz IS nach Ansicht von Amnesty, um gegen friedliche Kritiker und Zivilisten vorzugehen. Die Menschenrechtsorganisation befragte Häftlinge, in von der Kurden-Partei PYD kontrolliertem Gebiet.

Die Häftlinge hätten berichtet, sie seien willkürlich bis zu ein Jahr ohne Anklage festgehalten worden, teilte die die Menschenrechtsorganisation Amnesty International am Montag mit.

Andere Inhaftierte erzählten demnach von unfairen Prozessen, bei denen sie sich nicht angemessen hätten verteidigen können. Neben dem Zugang zu Rechtsanwälten sei ihnen auch der Kontakt zu Verwandten verwehrt worden.

«Die von der PYD geführte autonome Verwaltung kann ihren Kampf gegen Terrorismus nicht als Ausrede dafür benutzen, die Rechte von Einzelnen zu verletzen», kritisierte Amnesty. Die Organisation Human Rights Watch hatte im vergangenen Jahr bereits ähnliche Vorwürfe erhoben.

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