Amnesty: Südafrikas Marikana-Bergarbeiter leben im Elend

Bergarbeiter der südafrikanischen Marikana-Mine leben nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International unter «entsetzlichen Bedingungen». Am morgigen Dienstag jährt sich der Polizeieinsatz von 2012, bei dem 34 Minenarbeiter getötet wurden.

Metallbehausung im südafrikanischen Marikana: Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International wirft dem Minenbetreiber Lonmin vor, Häuser für tausende Minenarbeiter nicht wie versprochen bereitgestellt zu haben. (Archivbild) (Bild: sda)

Bergarbeiter der südafrikanischen Marikana-Mine leben nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International unter «entsetzlichen Bedingungen». Am morgigen Dienstag jährt sich der Polizeieinsatz von 2012, bei dem 34 Minenarbeiter getötet wurden.

Viele der rund 20’000 Arbeiter der Platinum-Mine seien in Wellblechhütten in Armenvierteln rund um die Mine untergebracht, berichtete Amnesty am Montag. Es sei völlig unverantwortlich, dass der in London an der Börse kotierte Minen-Eigentümer Lonmin Plc auch nach dem Massaker fast nichts zur Verbesserung der Situation getan habe.

«Lonmin weiss, dass die furchtbaren Wohnbedingungen mitverantwortlich waren für die Proteste vor vier Jahren», kritisierte der Amnesty-Landesdirektor für Südafrika, Deprose Muchena.

Damals hatten in der Mine nordwestlich von Johannesburg hunderte Kumpel gestreikt, um ihrer Forderung nach mehr Lohn und besseren Lebensbedingungen Nachdruck zu verschaffen. Im Verlauf des langen Ausstands kam es zu Auseinandersetzungen mit der Polizei.

Allein am 16. August erschossen Polizisten 34 Arbeiter, weitere 70 wurden verletzt. Kein direkt beteiligter Polizist wurde dafür belangt. Es war der tödlichste Polizeieinsatz in Südafrika seit 1960.

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