Andauernde Luftangriffe der syrischen Regierung verstärken Amnesty International zufolge das Leid der Menschen in Ost-Ghuta, einer Region östlich von Damaskus. Die Bombardements treffen fast ausschliesslich Zivilisten.
Bei mindestens 60 Luftschlägen des Assad-Regimes seien allein in der ersten Jahreshälfte rund 500 Zivilisten getötet worden, heisst es in einem am Mittwoch in London veröffentlichten Bericht der Menschenrechtsorganisation. 13 Angriffe stufte Amnesty als Kriegsverbrechen ein. In zehn Fällen habe es nicht einmal ein militärisches Ziel in der Nähe gegeben.
«Die Zivilisten in Ghuta sind gefangen und umgeben von Kämpfen an allen Fronten», erklärte Amnestys für den Nahen Osten zuständiger Direktor, Said Boumedouha. «Sie können den Luftangriffen und dem Beschuss der syrischen Regierung nicht entkommen.» Verschlimmert werde ihre Situation durch die Belagerung, die Wasser- und Essensreserven dahinschwinden lasse.
Amnesty zufolge leben in Ost-Ghuta mehr als 163’000 Menschen. Die Region wird von den Rebellen kontrolliert und ist damit regelmässig Ziel von Angriffen der Luftwaffe von Präsident Baschar al-Assad.
Im August 2013 wurde in der Ghuta-Ebene einer UNO-Untersuchung zufolge Giftgas eingesetzt. Bis zu 1400 Menschen wurden getötet. Rebellen und der Westen beschuldigten das syrische Regime, für die Angriffe verantwortlich zu sein, was die Regierung in Damaskus zurückwies.