Amra Sadikovic erklärt wenige Tage nach ihrem 25. Geburtstag ihren Rücktritt. Die Aargauerin beendet ihre Karriere als Nummer 4 der Schweiz.
In der aktuellen Weltrangliste wird Amra Sadikovic auf Platz 289 geführt. Aus internationalem Blickwinkel ist sie damit hinter Stefanie Vögele, Belinda Bencic, Romina Oprandi, Timea Bacsinszky und Viktorija Golubic die sechstbeste Schweizerin. Ihr bestes Ranking hatte die gebürtige Mazedonierin vor exakt zwei Jahren mit Position 179 erreicht. Zuletzt fehlte ihr die allerletzte Konsequenz, um im Spitzensport erfolgreich zu sein. «Ich will keine halben Sachen machen», begründete die Rechtshänderin ihren Entscheid. «Ich habe gespürt, dass ich in den letzten Monaten auf dem Platz nicht mehr hundert Prozent geben konnte. So kann und möchte ich nicht weiterspielen.»
Amra Sadikovic gewann auf dem ITF Women’s Circuit, einer Vorstufe der WTA Tour, acht Titel im Einzel und elf im Doppel. Ihre Karriere glich einem Wellengang. Siege wechselten sich in den vergangenen Jahren mit enttäuschenden Ergebnissen und mit Verletzungen regelmässig ab. Fedcup-Coach Heinz Günthardt drückte den Verlauf ihrer Laufbahn einmal so aus: «Amra ist es bis jetzt nicht gelungen, das ganze Paket, ihre gute Technik, die Athletik und ihr Ballgefühl, so zu schnüren, dass sie Tag für Tag auf konstant hohem Niveau spielen kann.» Für die Schweizer Fedcup-Equipe stand Amra Sadikovic seit 2009 zehnmal im Einsatz. 2012 wurde sie Schweizer Meisterin. Mit den Grasshoppers gewann sie in der Interclub-Meisterschaft dreimal den Titel.
Trotz ihres Rücktritts will Amra Sadikovic dem Tennissport treu bleiben. Sie beabsichtigt, ihr Wissen und ihre Erfahrung als Trainerin in verschiedenen Tennis-Akademien weiterzugeben.