Amsterdamer Flughafen nach Bombendrohung teilweise geräumt

Am internationalen Flughafen Schiphol in Amsterdam sind am Montag wegen einer Bombendrohung zwei Passagier-Terminals evakuiert worden. Die Polizei nahm einen Verdächtigen fest.

Sicherheitskräfte beim Flughafen Schiphol im Einsatz (Bild: sda)

Am internationalen Flughafen Schiphol in Amsterdam sind am Montag wegen einer Bombendrohung zwei Passagier-Terminals evakuiert worden. Die Polizei nahm einen Verdächtigen fest.

Nach Polizeiangaben war die Bombendrohung gegen 11 Uhr eingegangen. In der Folge seien die Terminals 1 und 2 des grössten niederländischen Flughafens geräumt worden, wie ein Polizeisprecher dem Fernsehsender NOS sagte. „Nach jeder Bombendrohung müssen wir ein bestimmtes Vorgehen einhalten, und das haben wir getan“, erklärte er.

Der Verdächtige habe sich „in den Toiletten eingeschlossen“ und sei „nach Verhandlungen“ festgenommen worden, sagte Polizeisprecher Robert van Kapel. Man habe in der Tasche des Festgenommenen aber keine explosiven Stoffe gefunden, berichtete die Nachrichtenagentur ANP unter Berufung auf die Polizei.

Keine Gefahr

Von dem Festgenommenen gehe keine weitere Gefahr aus, sagte ein Sprecher der Flughafenpolizei. Laut Zeugenaussagen wirkte der Mann „verwirrt“. Er habe behauptet, eine Bombe bei sich zu tragen, berichteten Augenzeugen laut niederländischen Medien.

Ein Sprecher der Militärpolizei teilte mit, vor der Festnahme hätten geschulte Unterhändler mit dem Mann in Kontakt gestanden. Die Beamten hätten die Ermittlungen aufgenommen. Es sei allerdings noch zu früh zu sagen, in welcher geistigen Verfassung der Festgenommene sei.

Flüge ausgefallen

Nach Angaben des Flughafens fielen Dutzende Flüge aus oder verspäteten sich. Zuvor hatte es geheissen, es seien keine Flüge ausgefallen. Bis zum Mittag sei die Passagierabfertigung an den Terminals wieder normal verlaufen, hiess es weiter. Der Zugverkehr zum und vom Flughafen wurde nicht gestört.

Schiphol war in die Schlagzeilen geraten, nachdem ein Nigerianer dort am ersten Weihnachtstag 2009 am Körper versteckten Plastiksprengstoff in eine Maschine der US-Gesellschaft Delta/Northwest Airlines geschmuggelt und versucht hatte, die Bombe beim Landeanflug auf Detroit zu zünden. Der 23-jährige war von Passagieren und Besatzungsmitgliedern überwältigt worden.

Nach dem versuchten Anschlag führte Schiphol als erster Flughafen der Welt sogenannte Körperscanner zur routinemässigen Kontrolle von Passagieren bei Flügen in die USA ein.

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