An US-Militärkonvoi scheiden sich in Prag die Geister

An einem US-Militärkonvoi, der von Polen aus über Tschechien nach Deutschland unterwegs ist, scheiden sich in Prag die Geister. Gegen den Militärtross gingen in der tschechischen Hauptstadt am Samstag etwa 300 Menschen auf die Strasse.

US-Soldaten unterwegs in Osteuropa (Bild: sda)

An einem US-Militärkonvoi, der von Polen aus über Tschechien nach Deutschland unterwegs ist, scheiden sich in Prag die Geister. Gegen den Militärtross gingen in der tschechischen Hauptstadt am Samstag etwa 300 Menschen auf die Strasse.

Etwa ebenso viele fanden sich auf dem Wenzelsplatz ein, um ihre Verbundenheit mit den USA und der NATO-Militärallianz zu demonstrieren. Bereitschaftspolizisten trennten die beiden Lager voneinander.

«Ich befürchte, die Tschechische Republik ist zum 51. Stern der US-Flagge geworden», sagte Dana Feminova von der pazifistischen Bewegung Welt ohne Kriege. Diese hatte den Protest zusammen mit der Kommunistischen Partei Tschechiens (KSCM) organisiert. Feminova hielt ein Schild mit der Aufschrift: «Tanks? No thanks!» («Panzer? Nein, danke!»).

Nicht weit von ihr streckte Karel Kapoun die Parole «Welcome Friends!» («Willkommen, Freunde!») auf einem Transparent in die Höhe. «Wir sind hier aus Angst über den zunehmenden russischen Einfluss in diesem Teil Europas», sagte er der Nachrichtenagentur AFP.

Der Konvoi namens «Dragoon Ride» setzt sich aus Soldaten zusammen, die an Manövern in den baltischen Ländern entlang der östlichen NATO-Grenze beteiligt waren – eine Machtdemonstration der USA gegenüber Russland. Im April wird der Panzerkonvoi in der Rose-Kaserne Vilseck in der Oberpfalz erwartet. Etwa 520 Soldaten des zweiten US-Kavallerie-Regiments und 90 Radpanzer vom Typ Stryker nehmen daran teil.

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