Der FC Lugano qualifiziert sich zum ersten Mal seit 1993 für den Cupfinal. Die Tessiner setzen sich in Luzern dank zweier Tore von Anastasios Donis mit 2:1 durch.
Anastasios Donis kam im letzten Sommer leihweise von den Juniorenabteilung von Juventus Turin. Der 19-jährige Grieche hatte sich bislang noch nicht als zuverlässiger Torschütze gezeigt. In der Super League wartet er nach zwölf Einsätzen noch auf seinen ersten Treffer. Am Sonntag verschoss er in St. Gallen beim 3:3 einen Penalty. Immerhin zum Halbfinal-Vorstoss leistete Donis seinen Beitrag mit einem Treffer im Viertelfinal gegen Köniz.
In Luzern schlug der Teenager schon in der 2. Minute zu. Nach einem Fehler des ein Jahr älteren Nicolas Haas bezwang er Luzerns Keeper David Zibung im 1:1-Duell. Nachdem Marco Schneuwly mittels Handspenalty kurz vor dem Pausenpfiff der Ausgleich gelungen war, sorgte Donis für die erneut Führung der Luganesi. Er verwertete in der 52. Minute einen Abpraller von Zibung nach einem Schuss von Antonini Culina.
Die Tessiner überzeugten in Luzern durch ihres schnelles Umschaltspiel. Konsequent suchten sie jeweils den Torabschluss und legten dabei eine bemerkenswerte Energie und einen grossen Willen an den Tag. Der Gast spielte befreiter auf als die Gastgeber. Obwohl Lugano weniger Spielanteile hatte, kam es zu guten Torchancen. In der ersten Halbzeit hätte eine missglückte Abwehr von Sally Saar, die am eigenen Pfosten landete, nach neun Minuten das 2:0 bedeuten können. Nach einer knappen Stunde verlor Donis das zweite Duell mit Zibung.
Der vereitelten Chance von Donis zum Hattrick war ein Fehler von Tomislav Puljic vorangegangen. Die Innerschweizer, die die 7. Cupfinal-Qualifikation anstrebten und den ersten Sieg in diesem Jahr, spielten zu fehleranfällig und waren in der Offensive gegen die keineswegs immer stilsicheren Tessiner Verteidiger zu wenig effizient. In der Schlussphase warf der FCL alles nach vorne. Doch Torchancen blieben selten, obwohl die Luzerner ab der 73. Minute und der Gelb-roten Karte gegen Igor Djuric mit einem Spieler mehr auf dem Platz standen. Vielmehr war es Lugano, das die beste Chance zu einem weiteren Treffer hatte: Jonathan Sabbatini schoss in der 83. Minute den von Sarr leichtfertig verschuldeten Penalty an die Latte.
Die misslungene «Panenka» von Sabbatini blieb ohne Konsequenzen. Lugano reist am 29. Mai nach Zürich und strebt dort den ersten Titel seit 1993 an. Damals setzten sich die Südtessiner im Cupfinal gegen die Grasshoppers durch.
Telegramm:
Luzern – Lugano 1:2 (1:1)
11 107 Zuschauer. – SR Schärer. – Tore: 2. Anastasios Donis 0:1. 45. Marco Schneuwly (Handspenalty, Hands Djuric nach Hereingabe von Christian Schneuwly) 1:1. 51. Anastasios Donis (Culina) 1:2.
Luzern: Zibung; Schachten, Sarr, Puljic, Thiesson; Hyka, Haas(80. Neumayr), Kryeziu (66. Jantscher), Christian Schneuwly; Marco Schneuwly, Frey (80. Yesil).
Lugano: Valentini; Veseli, Malvino, Djuric, Jozinovic; Rey; Culina, Sabbatini (86. Pusic), Crnigoj, Tosetti (70. Milosavljevic); Anastasios Donis (75. Alioski).
Bemerkungen: Luzern ohne Lustenberger (verletzt). Lugano ohne Bottani, Padalino, Piccinocchi und Rossi (alle verletzt). 83. Sabbatini schiesst Foulpenalty an Lattenunterkante. 85. Tor von Marco Schneuwly wegen Abseits nicht anerkannt. Gelb-Rot: 69. Djuric (Foul). Verwarnungen: 19. Sabbatini (Foul), 20. Puljic (Foul),, 34. Donis (Foul), 41. Djuric (Foul), 82. Sarr (Foul), 85. Yesil (Foul).