Ancelotti und die schlechte Erinnerung

Heute Abend um 20.45 Uhr eröffnet Double-Gewinner Bayern München die Pflichtspiel-Saison in Deutschland. Die Truppe von Carlo Ancelotti muss im Cup beim Viertligisten Carl Zeiss Jena ran.

Blickt Bayern-Trainer Carlo Ancelotti dem Cup-Spiel in Jena etwa sorgenvoll entgegen? (Bild: sda)

Heute Abend um 20.45 Uhr eröffnet Double-Gewinner Bayern München die Pflichtspiel-Saison in Deutschland. Die Truppe von Carlo Ancelotti muss im Cup beim Viertligisten Carl Zeiss Jena ran.

Die Ausgangslage ist mehr als klar: Hier der frühere DDR-Champion, der seit dem Abstieg aus der 3. Bundesliga seit vier Jahren im Halb-Profi-Fussball der Regionalliga Nordost dümpelt. Dort der FC Bayern München, zuletzt viermal in Serie souveräner Meister, mit seiner Auswahl an Weltstars und dem am höchsten dekorierten Trainer der Welt: Carlo Ancelotti.

Doch gerade der Italiener mag nicht hinhören, wenn man im Zusammenhang mit dem FC Carl Zeiss Jena von einer klaren Ausgangslage spricht. 1980 erlebte er nämlich hier seine wohl grösste Blamage als Spieler. 21 Jahre alt war er damals und er trat mit der AS Roma im Cup der Cupsieger in der DDR an. Die Roma hatte das Hinspiel zuhause 3:0 gewonnen. Das Rückspiel in Jena? Reine Formsache!

Doch Ancelotti und seine Römer Kollegen täuschten sich. Carl Zeiss Jena wuchs im eigenen Stadion über sich hinaus. Zur Pause führte die Mannschaft von Hans Meyer, dem späteren Bundesliga-Trainer und heutigen Vorstandsmitglied von Borussia Mönchengladbach, bereits 2:0. Nach 71 Minuten war das Handicap aus dem Hinspiel abgetragen und in der 87. Minute sorgte der 22-jährige Andreas Bielau mit dem 4:0 für die Entscheidung.

«Diese Niederlage ist unvergesslich. Wenn ich Jena höre, denke ich immer an dieses Spiel. Ich freue mich, nach 36 Jahren zurückzukehren», sagte Ancelotti gegenüber dem Fach-Magazin «kicker». Wenn sich Wunder nicht wiederholen, wird es für «Carletto» heute Abend eine siegreiche Rückkehr.

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