Nash Edgerton, dem Präsidenten der Jury, mag die Entscheidung schwer gefallen sein: Von 27 Kurzfilmen nur drei prämieren zu dürfen, hiess viele Gute Kurzwerke leer ausgehen lassen. Es fiel auf, wie technisch versiert die Jungfilmer in der Zwischenzeit nachwachsen.
Nash Edgerton, dem Präsidenten der Jury, mag die Entscheidung schwer gefallen sein: Von 27 Kurzfilmen nur drei prämieren zu dürfen, hiess viele Gute Kurzwerke leer ausgehen lassen. Das Niveau der Filme war im Vergleich zum Vorjahr insgesamt wieder gestiegen. Es fiel auch auf, wie technisch versiert die Jungfilmer in der Zwischenzeit nachwachsen.
In der Kategorie «Unter 20» traf die Wahl Morris Samuel. Ihn hatten wir bereits zuoberst auf unser Wochen-Treppchen gesetzt. Er hat eine einfühlsame Dokumentation über eine alleinerziehende Mutter zusammengestellt, die Tiefschlag und Trost gleichzeitig anbietet. Ganz nahe lässt uns Morris Samuel an sich heran, obwohl er fast nur Bilder für eine Mutter findet: Er schafft, was grosse Filme schaffen: Erwartung. Gekonnt montiert entsteht in uns bei «Schritt für Schritt» so etwas wie ein Lebensbild dieser Mutter – ein erstaunlich reifer Blick auf kleinen Tragödien um ihn herum. Da dokumentiert ein junges Auge gekonnt sein nahes Sein.
In der Kategorie «Kurzfilm bis 30» schwang Felix Schafferts «Der Räuber» obenauf. Er öffnet uns mit fast magischen Bildausschnitten das Auge für ein stilles nächtliches Leid seiner hinreissenden Hauptdarstellerin. Das Mädchen findet auf geheimnisvolle Weise einen Weg aus der Beklemmung: Schaffert schafft es schlüssig, uns mit einfachen Mitteln die schreiende Angst eines Mädchens zu entschlüsseln, dessen Nächte missbraucht werden.
Immerhin eine lobende Erwähnung fand «De Roni», der beim Screening besonders leichtfüssig amüsierte. Andrea Schneider zeichnet da liebevoll den Alltag eines Grafiker-Mäuserichs, der sich durch die hippe Zürcher Werbewelt plaudert.
In der Kategorie Musikvideo schliesslich schwangen die «Edlen Schnittchen» mit «Italienisch» obenauf. Ein frecher Text, ein nostalgisches Arrangement, Vokalkunst und kecke Kinderdarsteller verbinden Hör- und Sehgenuss. Das Publikum erfreute es sichtlich, und es feierte auf gerne noch die anderen, nicht prämierten. 2012 war für das Gässli-Festival ein guter Jahrgang. Schade nur, dass sie bald in andere Städte auswandern werden, um ihre Projekte einzureichen: Basel hat immer noch keine Filmstiftung.