Perlenbesetzte Designer-Kleider, Musikpreise, Bücher und sogar Reisepässe: Mehr als 100 persönliche Gegenstände von US-Popstar Whitney Houston werden am Wochenende in Beverly Hills versteigert.
Das Interesse am Nachlass der Sängerin ist ausserordentlich gross, sagt Giles Moon vom Auktionshaus Heritage Auctions der Deutschen Presse-Agentur. «Die Menschen sehen sie als einen Popstar, aber sie war so viel mehr als das», sagt er. «Sie hatte viel Einfluss. Sie war weltweit bekannt.»
Es ist eine Fundgrube an Erinnerungsstücken aus Houstons Karriere: Glitzernde Bühnenkleider von Dolce & Gabbana, das persönliche Drehbuch zum Film «Waiting to Exhale» sowie einige der vielen Preise, mit denen die Sängerin ausgezeichnet wurde. Darunter auch ihre American-Music-Award-Trophäe aus dem Jahr 1994 für das Album zum Kinohit «The Bodyguard» und ein Bambi.
Houston-Fans können auch für ein massgeschneidertes Paar Air-Jordan-Schuhe bieten: ein Erinnerungsstück an die Freundschaft der Sängerin zu Basketball-Star Michael Jordan. Ausserdem kommt eine Autobiografie von Südafrikas Ex-Präsidenten Nelson Mandela unter den Hammer, die der ehemalige Regierungschef seinen «Freunden Whitney und Bobby» – Houstons Ex-Ehemann – widmete.
Die persönlichen Gegenstände erinnern an Houstons Wandel von der Jugend-Sensation zum Superstar, dessen Leben auch Schattenseiten hatte. Vor Augen geführt wird dies durch die Reisepässe der Sängerin aus den Jahren 1985 und 2007, die ebenfalls verkauft werden sollen: Das Passbild im ersteren zeigt eine strahlende jugendliche Houston, auf dem späteren Bild ist ihr Gesicht bereits gezeichnet.
Der Fluch der Frühverstorbenen
Auch Houstons Brautkleid, mit dem sie Bobby Brown 1992 das Jawort gab, sind zu haben. Das Paar liess sich scheiden, danach hatte Houston jahrelang mit Alkohol- und Drogenproblemen zu kämpfen. 2012 wurde sie im Alter von nur 48 Jahren leblos in der Badewanne eines Hotelzimmers in Beverly Hills gefunden – nun gehen nur wenige Strassen weiter ihre persönlichen Gegenstände an den Meistbietenden.
Es ist nicht nur Houstons tragischer Tod, an den die Veranstalter mit der Auktion erinnern. Auch Musikinstrumente und Kleidung von Prince, David Bowie, John Lennon und Elvis werden verkauft. Die Veranstalter rechnen mit einem Erlös von 400’000 US-Dollar. «Ich nenne es eine Auktion, die verflucht ist», sagt Eric Bradley von Heritage Auctions. «Diese ganzen Künstler wurden im besten Lebensalter dahingerafft».